: Lehrstück über Bremische Demokratie –betr.: „Polizei macht Jagd auf Abass A.“, taz-Bremen vom 7.8.1998
Wieder ein Lehrstück über deutsch-bremische Demokratie und Menschenrechte und über einen deutschen Innensenator. Zwei junge Männer waren, wie viele andere Togoer auch, aus ihrer Heimat geflohen, da dort Präsident Eyadema mit einem Terrorregime herrscht. Wegen Menschenrechtsverletzungen hat sogar die Bundesregierung die Entwicklungshilfe für Togo gestrichen. Ich bin darüber empört, daß die Asylanträge der Togoer abgelehnt wurden. Seit Juni 1997 bemühen sich SchülerInnen, Eltern, LehrerInnen und Menschenrechtsgruppen, die Abschiebung ihrer Mitschüler Abass und Ibrahim zu verhindern. Vergeblich! Nun die letzte Tat des Senators und seiner Behörde: Polizisten brechen die Wohnungstür der Verlobten auf und zerstören sie, weil sie dort Abass vermuteten, um ihn abschieben zu können.
Aber, Abschiebung in eine Diktatur kann Folter und Mord bedeuten. Also handelt der Innensenator unmenschlich. Kann ein solcher Senator tatsächlich weiterhin im Amt bleiben?
Andrea Fischer
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