: Lehrer machen Front
Pädagogen geißeln Kahlschlag im Bildungswesen. Serie von Protestaktionen geplant. Heute erste Demo
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) will bis zu den Herbstferien mit einer Serie von Aktionen gegen den „Raubbau im Bildungswesen“ demonstrieren. „Der Druck auf die Lehrer ist enorm gestiegen“, sagte Hamburgs GEW-Chefin Stephanie Odenwald. Die Lage an Hamburgs Schulen habe sich weiter zugespitzt. Heute wollen die Lehrer mit einer Demonstration ihrem Ärger Ausdruck verleihen.
„Wir haben Klassenstärken wie in den 60er Jahren mit bis zu 30 Kindern und mehr“, warnte Odenwald. In einem ersten Schritt müsse schnellstmöglich die Erhöhung der Klassenfrequenz zurückgenommen werden. Große Klassen bedeuteten für die Lehrer eine weitere Erhöhung der Arbeitsbelastung. Dabei seien sie schon durch das Arbeitszeitmodell, das Mehrarbeit bedeute, gestraft. „Die 50-Stunden-Woche ist für engagierte Lehrer mit vor- und nachbereitungsintensiven Fächern längst kein Einzelfall mehr“, sagte die Gewerkschafterin. Dabei sei zu berücksichtigen, dass mehr Arbeitsdruck eine Lehrerschaft mit einem Altersdurchschnitt von gut 50 Jahren treffe.
In Hamburg fehlten derzeit rund 1.000 Lehrkräfte, das bestreite auch die Bildungsbehörde nicht. Laut GEW unterrichten derzeit 16.000 Pädagogen rund 225.000 Schüler an den staatlichen Schulen. dpa
Die Demo beginnt um 15 Uhr vor dem Rechtshaus in der Schlüterstraße