piwik no script img

Archiv-Artikel

Legionellen als Jobkiller

Die Rhön Klinikum AG, Besitzerin des Klinikums Frankfurt (Oder), zieht personelle Konsequenzen aus dem Legionellen-skandal (die taz berichtete). Die technische Leiterin wurde von ihren Pflichten entbunden. Sie soll Fehlentwicklungen beim Ausbau des neuen Bettenhauses „ohne sichtbare Initiative zur Abmilderung oder Beseitigung des Problems begleitet“ haben. Gegen einen Vorstand der AG und den örtlichen Geschäftsführer ermittelt die Staatsanwaltschaft Frankfurt wegen fahrlässiger Tötung in sechs Fällen. Bisher können zwei Todesfälle auf die Legionärskrankheit zurückgeführt werden. Die Warmwasseranlage des Hauses war zu groß geplant worden, an vielen Stellen stand das Wasser und bot dem Erreger optimale Lebensbedingungen. Das Unternehmen weist die Verantwortung von sich. Das Bettenhaus, in dem die beiden Rentnerinnen starben, war bereits fast fertig gestellt, als die Rhön Klinikum das vorher städtische Krankenhaus übernahm. Inzwischen erstattete die Klinik ihrerseits Anzeige gegen unbekannt. Der Aktienkurs des Unternehmens sank seit Bekanntwerden der Todesfälle um bis zu 6 Prozent. Auch gestern konnte sich das Papier nicht erholen. TAZ