Lateinamerika-Filmfestival : Mexiko in Bremen
Am 6.10. eröffnet das Vierte Bremer Lateinamerika-Filmfestival. Wir interviewten die Macher Ina Alvarez und Detlef Ziegert
taz: Was erwartet das Bremer Kino-Publikum beim vierten Lateinamerika-Filmfestival?
Ina Alvarez: Wir haben seit Anfang Januar mehr als hundert Filme angeschaut und die Auswahl getroffen. Ein gutes Programm, da ist für jeden etwas dabei.
Unterscheidet sich die mexikanische Sicht auf Filme von dem, was wir gewohnt sind?
Es gibt andere Vorlieben für filmkünstlerische Elemente, die Themen sind erstaunlicherweise ähnlich. Wir haben daher etwas Abstand von besonderen geschichtlichen Themen genommen.
Detlef Ziegert (sur films): In Lateinamerika ist eine Generation von eigenwilligen Filmemachern herangewachsen.
Werden Experimentalfilme gezeigt?
Alvarez: Bei den Kurzfilmen, ja. Aber in der Auswahl sind vor allem Filme, die auch in Mexiko in den Kinos laufen.
Zum Beispiel?
Ziegert: Die Deutschlandpremiere des Spielfilms „Carambola“, zu deutsch: „Billiard“, von Kurt Hollander.
Soziale Problemthemen – gibt es die auch?
Alvarez: Vier Filme befassen sich mit dem Thema Auswanderung. Nicht nur nach den USA, auch innerhalb Mexikos aus den Dörfern in die Städte. Alle sind auf der Suche nach besserer Lebensqualität.
Ziegert: Der Film „Noticias Lejanas“, „Neuigkeiten aus der Ferne“, zeigt den Weg eines Jungen in die Großstadt. Die Hauptdarstellerin Vanessa Bauche wird nach Bremen zu unserem Festival kommen. Deutschlandpremiere wird auch der dokumentarische Film „To the Other Side“ haben, da geht es um die Nähe und die illegale Grenze zu den USA. Die Regisseurin Natalia Almada kommt auch.
Die Filme laufen alle mit Untertiteln?
Ziegert: Die meisten mit englischen Untertiteln, zwei haben auch deutsche Untertitel. Wir müssen da nehmen, was vorhanden ist – das Festival kann es sich nicht leisten, selbst Untertitel zu machen. kawe
Das Programm 6.-13.10. unter www.filmfestival-bremen.de