: Lange lernfähig
Schulbehörde nimmt Abstand von Aussonderung der Schüler in Förderzentren. GAL und GEW erfreut
GAL-Fraktionschefin Christa Goetsch und GEW-Vorsitzende Stephanie Odenwald haben Bildungssenator Rudolf Lange (FDP) gelobt. Anlass ist die Rücknahme der Pläne, die 27 Integrativen Regelklassen abzuschaffen und durch Regionale Förderzentren zu ersetzen. „Der Schulsenator zeigt überraschend Lernfähigkeit. Ich hoffe, dass er auch bei anderen ebenso wichtigen Punkten einsichtig wird und das Schulgesetz nachbessert“, hofft Goetsch.
Wie die taz berichtete, hat die Schulbehörde bereits die Rückstellung von Schülern, die nicht ausreichend deutsch sprechen, revidiert. Ingesamt gebe es eine „Reihe von Ergänzungen“, die am 29. Januar anlässlich der Deputationssitzung zusammengefasst würden, erklärt Behördensprecher Hendrik Lange.
Dazu zählt auch die umstrittene Idee der Förderzentren. Stattdessen sollen 130 der 230 Grundschulen so mit zusätzlichem Personal ausgestattet werden, dass eine Aussonderung der Kinder in Förderschulen nicht mehr notwendig ist. Zur Finanzierung sollen 141 Stellen eingesetzt werden, die bislang den IR-Klassen zugute kamen. Ferner sollen die Klassen 1 bis 4 der Förderschulen abgeschafft und so nochmals 113 Stellen für die „Grundschule als Förderzentrum“ geschaffen werden.
„Der Anteil der Kinder mit Förderbedarf ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen“, sagt GEW-Chefin Odenwald. Deshalb sei es notwendig, alle Grundschulen zu integrativen Schulen auszubauen. Allerdings übt sie auch Kritik. So soll den Schulen im Unterschied zum bestehenden IR-Konzept nur für den „diagnostisch festgestellten Förderbedarf“ Stunden zugewiesen werden. Dies sei „problematisch“, findet die GEW-Vorsitzende. Zur Prävention gerade zu Schulbeginn sei eine verlässliche Grundversorgung mit sonderpädagogischen Kompetenzen unerlässlich. KAIJA KUTTER