LITERATURZUKUNFT : Gedruckte Blogs
Nicht alle Sachen, die Isabel Bogdan gemacht hat, sind auf den ersten Blick spektakulär: sich im Rhönrad blamieren, eine Fett-weg-Hose anziehen, einen Darm besichtigen, im Dunkeln essen, mit Punks Ping-Pong spielen, sich auf einer Esoterik-Messe die Energie messen lassen. Davon weiß sie in ihrem Buch „Sachen machen: Was ich schon immer tun wollte“ (rororo, 224 S., 8,99 Euro) natürlich 43-mal überwiegend Lustiges zu berichten. Vor allem aber hat man danach keine Ausrede mehr, all die Sachen, die man selbst immer mal machen wollte, endlich tatsächlich anzupacken. Maximilian Buddenbohm wiederum erzählt in „Marmelade im Zonenrandgebiet“ (rororo, 256 S., 8,99 Euro) „Geschichten übers Erwachsenwerden“ in einer trostlosen norddeutschen Vorstadtsiedlung. Und auch hier geht es vor allem darum, auch in den absurdesten Situationen noch die Würde zu bewahren. Heute Abend sind beide im Jungen Literaturhaus zu Gast und lesen aus ihren Büchern. Vorher aber diskutieren sie erst mal, ob Literatur-Blogs nicht längst die besseren Bücher sind. Denn bevor ihre Texte schließlich gedruckt und gebunden worden sind, konnte man sie auf ihren Internetseiten bereits lesen. MATT
■ Do, 2. 8., 19.30 Uhr, Literaturhaus, Schwanenwik 38