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Archiv-Artikel

LESERINNENPOST

Mensch muss lernen

■ Betr.: “Kampfwort Lügenpresse“, taz.bremen vom 11. 2. 15

Ich stimme zu, dass es sich bei der taz nicht um Lügenpresse handelt. Sie scheint aber wie manch eine andere Zeitung unter Druck zu stehen, mit Schlagwörtern zu polarisieren, um auf sich aufmerksam zu machen. Es kann aber auch Ignoranz oder Unwissenheit sein, wie es sich am Beispiel der Predigt des Herrn Latzel zeigt. In seiner Predigt setzt sich der Pastor mit Aussagen aus dem Buch der Richter im Alten Testament der Bibel auseinander, es schildert die Zeit vor mehr als 3.000 Jahren. Aus dieser Zeit holt der Pastor seine Erkenntnis, manipuliert seine Schäflein, er beleidigt Menschen anderer Religionen – aber er ist kein Hassprediger, wie es in der taz zu lesen war. So betrachtet unterscheidet sich die taz mit der Aussage nicht von den Aussagen der Gemeinde und deren Anhänger, die sich bei der Predigt ihres Pastors auf die Meinungsfreiheit berufen.MANFRED WITTE, Bremen

Abgas reduzieren geht einfach

■ Betr.: taz Bremen vom 6. 2. 15 „In aller Kürze: Gefilterte Baumaschinen“

Auch ohne großen Aufwand lassen sich Dieselabgase bei Baumaschinen reduzieren und zwar ganz einfach dadurch, dass die Motoren nicht unnötig im Leerlauf betrieben werden. Wie oft erlebe ich, wenn ich Baustellen passiere, dass die Motoren laufen und niemand arbeitet mit der Baumaschine, manchmal ist sogar weit und breit kein Arbeiter zu sehen! Abgase und Lärm belasten unnötig die Anwohner. Die Frage ist: Haben die Arbeiter keine Anweisung, sparsam mit Treibstoff umzugehen und sich selbst und die Anwohner vor den Auswirkungen von Abgasen und Lärm zu schützen? Die Bauarbeiter selbst scheint das überhaupt nicht zu stören. Nur was ordentlich rattert und stinkt strahlt Leistung aus?! Ein typisches Männerding! USCHI BAUMANN, Hannover

Alles Antisemiten?

■ Betr.: „Neuer Streit an alten Fronten“, taz.bremen vom 3. 2. 15

Wo bleibt die neutrale Berichterstattung? Im Artikel machen Sie Meinung statt Berichterstattung, wenn Sie den Artikel unter „Antisemitismus“ einordnen und die Aussage „Renitenten Bremer AntisemitInnen“ dürfe kein öffentliches Forum gegeben werden, sagt die „Gruppe [c]3“ im Text hervorheben. Damit übernehmen Sie die Diffamierung der Ausstellungsgegner. Die Ausstellungsmacher haben vier renommierte jüdische Referenten eingeladen, sind das alles Antisemiten? Dazu wurde und wird die Ausstellung von Personen wie Alfred Grosser, Stephane Hessel, Rupert Neudeck und Norbert Blüm unterstützt – alles Antisemiten?CLAUS WALISCHEWSKI, Bremen

Kein Grund die Ausstellung zu diskreditieren

■ Betr.: „Neuer Streit an alten Fronten“, taz.bremen vom 3. 2. 15

Für mich ist es demokratisch, wichtig und richtig, über die Flucht und Vertreibung der Palästinenser in einer Ausstellung informiert zu werden. Das heißt auch, die legitime Kritik zur Politik des israelischen Staates gegenüber Palästinensern muss benannt werden können, ohne dass man als Antisemit diffamiert wird. Der Artikel spiegelt die wachsende Tendenz wider, einer kritischen Sichtweise des Staates Israel sofort Antisemitismus zu unterstellen. Die entsprechende Rubrik-Zuordnung für den Artikel und die Hervorhebung der Aussage der „Gruppe [c]3“ sind für mich keine geeigneten Mittel für eine verantwortungsbewusste Berichterstattung. Die Wanderausstellung „Flucht und Vertreibung der Palästinenser“ ist nicht nur „umstritten“, sondern erfolgreich, gut besucht, bereichert die politische Diskussionskultur und erweitert den Blick zum Verständnis für die Ursachen des Nahostkonflikts. Der Autor hat keinen Grund, die Ausstellungsmacher in polemischem Ton zu diskreditieren. WALTRAUD MÜLLER, Riede

Befreit die sozialistischen Eminenzen

■ betr.: „Sie prägten die Bewegung“, taz.bremen vom 2. 2. 15

Herzlichen Dank für diesen Artikel, der mein altfeministisches Herz erfreut! Kleiner Hinweis: Häubchen“ (nicht „Häuptchen“) verstehe ich als eine Art Kopftuch des preußischen Abendlandes: Weibliches Bekleidungsstück (Pendant: die männliche militärisch-polizeiliche Pickelhaube). „Unter die Haube gekommen“ als Synonym für verheiratete Frauen, die im Mittelalter Hauben tragen mussten, später Schutzkleidung für weibliches Dienstpersonal. Christliche Ordens-Schwestern und Nonnen tragen je nach Orden immer noch Hauben. Die Message einiger 68er-Frauen: „Befreit die sozialistischen Eminenzen (vom SDS) von ihren bürgerlichen Schwänzen“ als Beginn der autonomen Frauenbewegung der 70er, die vor allem „das Private als politisch“ thematisierte.  LEONORE LIPPOLD, Burgwedel