LESERINNENBRIEFE :
Kein schlechter Start
■ betr.: taz.am Wochenende
Kein schlechter Start für die neue Wochend-taz. 3,20 Euro ist aber happig, mal sehen ob es klappt, die Leute sind geizig. Man vergisst aber oft: Die FAS, gehypt ohne Ende, ist oft nur ’ne bunte Wundertüte und eigentlich überflüssig, kaum Inhalte. Die neue taz kann man Samstag und Sonntag lesen. Die Beilage aus Stuttgart war perfekt, der Aufmacher mit Katrin Göring-Eckardt aber Mainstream und ein Zugeständnis, liest man und vergisst frau gleich.
Insgesamt positiv. Wenn es bleibt, werde ich die neue tazWeekend regelmäßig kaufen. Hardboiled Reportagen nicht vergessen und gut recherchierte Artikel über Musik und Pop dürfen nicht fehlen. Einige Leser, die sich heute nicht mehr trauen, die Spex zu kaufen, und sehnsüchtig Dietmar Dath in der FAZ lesen, erwarten das von euch.
FELIX HILDEBRAND, Hamburg
Samstag ohne „die tageszeitung“
■ betr.: taz.am Wochenende
Vor ungefähr 30 Jahren habe ich die tageszeitung abonniert – weil ich gerne „täglich eine linke, radikale Zeitung“ im Briefkasten haben wollte. Auf das „radikal“ und weitgehend auf das „links“ muss ich ja schon seit Jahren verzichten. Trotzdem bin ich euch treu geblieben. Es gibt ja schließlich noch die Wahrheit und auch sonst durchaus Lesenswertes. Dass ihr mir nun aber am Samstag auch noch „die tageszeitung“ wegnehmt, tut echt weh. Ich gehöre noch zu den Lesern, die von ihrer Zeitung tagesaktuell informiert werden möchten, und die nicht irgendwelche Geschichtchen lesen wollen. Dann kaufe ich mir nämlich ein Buch. Fazit: Es wird immer schwerer, euch treu zu bleiben. FRIEDHELM WENNING, Münster
Gerechte Elitenförderung?
■ betr.: „Der Selbstbedienungsladen. Stipendien nutzen denen, die es am wenigsten brauchen. Dabei wäre gerechte Elitenförderung durchaus möglich – mit dem Bafög“, taz vom 19. 4. 13
Natürlich ist es richtig, den Ausbau des BAföG zu fordern und zu betonen. Das BAföG ist das Rückgrat der Studienförderung in Deutschland. Stipendien können das BAföG ergänzen – mehr nicht. Die Erhöhung des Büchergeldes kann man kritisieren. Aber die Abschaffung sämtlicher Stipendien zu fordern, wie es Bernd Kramer tut, zeugt von bemerkenswerter Ignoranz. Allein der Größenvergleich – mehr als eine halbe Millionen BAföG-Bezieher gegen etwas mehr als zehntausend Stipendienempfänger der sogenannten Begabtenförderung – verdeutlicht den Unterschied.
Die gewerkschaftlich fundierte Hans-Böckler-Stiftung, eines der Begabtenförderwerke, kommt nach der zitierten HIS-Studie zu ganz anderen Ergebnissen ihrer Förderung. Danach kommen 62 Prozent ihrer Geförderten aus Nicht-Akademikerfamilien, sind 51 Prozent Frauen und haben 23 Prozent einen Migrationshintergrund. Wo ist hier die „Reproduktion des deutschen Bildungsbürgertums?“
Wie kommt Kramer zu der Aussage, dass in den Auswahlgremien Akademiker (keine -innen?) sitzen, die „instinktiv den Akademikernachwuchs bevorzugen“? Liebe taz, zum Schluss: In der Überschrift zu dem Artikel ist von der Möglichkeit einer „gerechten Elitenförderung“ die Rede. Als älterer Gewerkschafter komme ich da ins Grübeln. DIETRICH EINERT, Düsseldorf
Ihr heemtückschen Duste!
■ betr.: „Chemnitz in der Intimzone“, taz vom 19. 4. 13
Hallo Ihr heemtückschen Duste! Wenn ihr noch emal unser scheenes Chamtz mit seinen Preziosen der Unnerwäsche und das noch schienere Arzgebirch durchn Gagau zieht, dann schickch eich een vergifteten Nussgnacker!
HANS-JOACHIM BUSCHBECK, Annaberg-Buchholz