LESERINNENBRIEFE :
In den Startlöchern
■ Betr.: „Für immer gefangen im Millionengrab“, taz nord vom 25. 1. 2010
Die Kritik wegen der explodierenden Baukosten der Elbphilharmonie erscheint berechtigt. Allerdings fehlt die Forderung nach den politischen Konsequenzen. Denn eine Auftragsvergabe ohne feste Budget-Obergrenzen ist nicht nur grob fahrlässig, sondern inakzeptabel. Jemand auf den höheren Ebenen muss für diese Verhalten die Verantwortung übernehmen, ebenso wie es eines Paradigmenwechsels bedarf. Schließlich steht das nächste Hochglanzprojekt, das die hanseatische Bescheidenheit negiert, mit dem geplanten Universitätsumzug in den Hafen bereits in den Startlöchern.
RASMUS PH. HELT, Hamburg
Mit blauem Auge
■ Betr.: „Genmais-Aktion war rechtens“, taz nord vom 29. 1. 2010
Es ist mir schleierhaft, wie man bei diesem Artikel zum Prozess vor der 7. Zivilkammer des Landgerichts Braunschweig bezüglich der Besetzung eines „Genmais-Ackers“ des Von-Thünen-Instituts in der Überschrift behaupten kann, die Genmais-Aktion sei rechtens gewesen. Die Einigung auf einen Vergleich und eine Unterlassungserklärung, das Gelände künftig „nicht rechtswidrig zu betreten“, rechtfertigt meines Erachtens eher eine Artikel-Überschrift à la „Gen-Gegner mit blauem Auge davongekommen“.
DR. CHRISTIAN R. MOSCHNER, Ottendorf