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Archiv-Artikel

LESERINNENBRIEFE

Auf Kosten der Kinder

■ betr.: „Tanken macht Leben teurer“, „Schneller umsteigen“,taz vom 30. 12. 10

Sprit ist billig – auf Kosten der Kinder. Der neue Polo (vgl. Golfklasse) verbraucht 3,3 l/100 km. Damit darf der Liter auch 3 Euro kosten. Ölimport betrifft uns alle. Fordern wir Elektro, BtL, aerodynamisch leichte Viersitzer unter 1,9 Liter auf 100 km?

JOHANNES LAUBROCK, Aurich

Vegane Ernährung

■ betr.: „Tschüss, Tierisches“, „Brat mir den Osterhasen“,sonntaz vom 27. 3. 10

Schön, dass Sie sich der vegetarischen bzw. veganen Ernährung widmen. Die Beiträge dazu sind unterhaltsam zu lesen und man muss immer wieder schmunzeln. Die geschilderten Schwierigkeiten habe ich als langjähriger Vegetarier/Veganer längst überwunden. Es spielt sich alles im Lauf der Zeit ein zu schönster Harmonie. Beachtlich ist ja auch, dass der Mann mit dem Hasenbraten auf Seite 21 ethische Bedenken hat. GERHARD BÜSCHEL, Tübingen-Bühl

Normaler veganer Alltag

■ betr.: „Tschüss, Tierisches“, sonntaz vom 27. 3. 10

Vielen Dank für die offene und engagierte Auseinandersetzung mit dem veganen Lebensstil durch Ihre Redakteurin Meike Laaff. Sicher ist Vieles neu, manchmal noch unverständlich und eventuell auch etwas aufwendiger, aber dies ist – wie bei jeder Neuorientierung bzw. Umstellung – völlig normal und schon nach relativ kurzer Zeit unkompliziert in den Alltag integriert.

Ich lebe seit Jahren vegan und gleichzeitig einen völlig normalen Alltag, der sich nicht ständig ums Essen dreht. Ich sage nur: Tiere sollen für mein Leben nicht leiden. Das kann Jede/r. Also: Go vegan! Infos zum veganen Leben bietet der VEBU (Vegetarierbund Deutschland) auf seiner Webseite www.vebu.de. THOMAS SCHÖNBERGER

Mit Vermutungen untermauert

■ betr.: „Homöopathie im Tierstall“, taz vom 26. 3. 10

Homöopathie auf der Wissenschaftsseite! Immer wieder wird ihre Wirksamkeit behauptet, auch in diesem Artikel an vielen Stellen. Wissenschaftlich haltbare empirische Untersuchungen zur Homöopathie gibt es so gut wie keine. Die erwähnte Schweizer Studie wird ja anscheinend selbst vom durchführenden Wissenschaftler Klocke mit starken Vermutungen untermauert. Unter Wissenschaft stelle ich mir etwas anderes vor. UDO SCHWENK-BRESSLER, Bonn

Die Wahrheit bleibt auf der Strecke

■ betr.: „Homöopathie im Tierstall“, taz vom 26. 3. 10, „Warum heilen Placebos?“, Leserbrief, taz vom 27. 3. 10

Nüchtern betrachtet kann die heutige etablierte Naturwissenschaft keine Erklärung liefern, weshalb Homöopathie auch bei Tieren und nicht zuletzt auch bei Säuglingen und Kleinkindern hilft. Der vielbeschworene „Glaube an die Wirksamkeit“ tut hier nichts zur Sache, denn weder Kühe noch Katzen oder Hunde und erst recht nicht ein Säugling kann die Tropfen oder Globuli homöopathischer Potenzierungen (d. h. rhythmisch durchgeführter Verdünnungen) von normaler Substanz, also von gewöhnlicher Nahrung unterscheiden. Auch die vielbeschworene stärkere Zuwendung zum Patienten Tier (oder Mensch) macht den Braten nicht fett, denn einem gewöhnlichen Veterinär oder Kinderarzt generell unterstellen zu wollen, er kümmere sich weniger um seine Patienten als der entsprechende Homöopath, ist willkürlich und grenzt beinahe schon an Rufmord.

Tatsache ist, dass hier nicht der Glaube an ein Placebo wirkt, sondern tatsächlich der (mehr oder weniger) potenzierte homöopathische Wirkstoff. Nachgewiesen ist dies bereits durch etliche Studien (darunter z. B. von: Kolisko, L.: Physiologischer Nachweis der Wirksamkeit kleinster Entitäten bei sieben Metallen. Goetheanum Verlag, Dornach, 1926; Kowalski, M.: Homöopathische Arzneimittelanwendung in der veterinärmedizinischen Literatur. Eine Diskussion der bisher publizierten Wirksamkeitsnachweise. Dissertation, Freie Universität Berlin, 1989). Nur widerspricht ebendies bereits dem Glaubenssatz Nr. 1 der Allopathen: „Homöopathie darf nicht wirken, da wir nicht daran glauben.“ Rational betrachtet wird hier lediglich ein Glaubenssystem gegen das andere ausgespielt. Was aber auf der Strecke bleibt, ist die Wahrheit. MICHAEL HEINEN-ANDERS, Köln