piwik no script img

Archiv-Artikel

LESERINNENBRIEFE

Quatschiger Beitrag

■ betr.: „Schüler per Gesetz betroffen“, taz.nord vom 5. 9. 13

Zu dem oben genannten Artikel stelle ich zunächst fest, dass man Kommentare eigentlich nicht kommentieren sollte, dies in diesem Fall aber leider unvermeidlich ist. Wie man von unserer schriftlichen Antwort („Zum Thema Besuche von Schulklassen in Gedenkstätten hat die Ministerin erklärt, dass sie persönlich es begrüßen würde, wenn alle Klassen eine Gedenkstätte besuchen würden.“ Von einem Zwang war nicht die Rede – schon gar nicht von einer Änderung des Schulgesetzes!) zu Ihrer Schlussfolgerung „per Gesetz betroffen“ etc. kommen kann, ist nicht nachvollziehbar. Was bleibt ist reichliches Erstaunen darüber, dass in einer bislang von allen Seiten – trotz politischer Differenzen – sehr sachorientiert geführten Debatte über das Erinnern an die rechte NS-Schreckensherrschaft, der „quatschigste“ Beitrag ausgerechnet von einer linken Tageszeitung kommt.

OLIVER BREUER, Pressesprecher des Ministeriums für Justiz, Kultur und Europa des Landes Schleswig-Holstein

Großartige Idee

■ betr.: „ Erinnern soll Pflicht werden“, taz.nord vom 5. 9. 13

Die Idee von Frau Spoorendonk, Gedenkstätten zu besuchen, finde ich großartig. KZ und Naziverbrechen gehören zu unserer Geschichte, jede Generation sollte sich damit auseinandersetzen und die Bildungseinrichtungen die Vergangenheit erlebbar machen. Nur so kann unsere Gesellschaft auf Dauer Verbrechen gegen die Menschlichkeit verhindern. Dass die Piraten dagegen sind, verstehe ich nicht! Dass die CDU die Kosten im Blick hat, ist für mich nur ein vorgeschobenes Argument. Vielleicht sollten unsere Landespolitiker, einen Teil ihrer „Diäten“ opfern und der Generation der Lernwilligen einen Tag der Vergangenheitsbewältigung ermöglichen. In die Vorbereitung für Kommunion oder Jugendweihe könnte solch ein Pflichttermin eingebaut werden. Zum ersten Mal in der Geschichte des Landes würden die Gedenkstätten den Respekt erfahren, den ihnen zusteht. Vor meiner Jugendweihe 1980 war der Besuch in der Gedenkstätte Buchenwald, eine Pflichtveranstaltung, die mich bis heute geprägt hat. Und das ist auch gut so. SVEN BOHL, Niebüll