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Archiv-Artikel

LESERINNENBRIEFE

Rätsel um den Aal und sein Laichen

■ betr.: „Fischlein in die Elbe gekippt“, taz.nord vom 3. 4. 14

Sie haben wohl recht mit Ihren Zweifeln an der Sinnhaftigkeit, Glasaale vor Europas Küsten einzufangen, um sie anschließend in der Elbe auszusetzen. Das Wandern der Aale darf als eine der immer noch nicht vollkommen erforschten wundersamen Verhaltensweisen in der Tierwelt gelten, da der Zug der Aale aus den verschiedenen Binnengewässern zum Beispiel Europas durch die Nordsee entgegen dem nordatlantischen Strom bis in den Westatlantik geht. Dort laichen die Aale, und der Nachwuchs, die Glasaale, findet seinen Weg zurück in die Herkunftsgebiete der Mütter – wenn sie denn alle genannten Hindernisse erfolgreich überwunden haben. Ob sie sich treiben lassen von dem Laichort oder selber aktiv gemeinschaftlich die tieferen, kühleren Strömungssysteme im Nordatlantik nutzen, wer weiß es so genau?

Allerdings darf man gerne mal ans Wasser bei Saragossa fahren, an den Ebro, der im Mittelmeer mündet und schauen, ob man da vielleicht Aale findet, oder zum Saracocha-See in die Anden: Da findet man vielleicht sogar Aale auf knapp 4.000 Metern Höhe. Leichter findet man die Laichplätze der Aale aber in der Sargasso-See, in dem Seetang, dem sargaço, nördlich der Westindischen Inseln, östlich von Florida im Bermuda-Dreieck im Atlantik. Ernst-Friedrich Harmsen, BERLIN

Aufenthaltsstatus „ersitzen“

■ betr.: „Kein Paradigmenwechsel für Suada D.“, taz.nord vom 4. 4. 14

Das bürgerliche Recht kennt das „Ersitzen“ einer Sache, je nachdem, zehn bis 30 Jahre. Leider nur bei Sachen. Ein Staat aber, der nicht willens oder fähig ist, nach so langer Zeit einen Aufenthaltsstatus zu klären, sollte verpflichtet sein, ab einem bestimmten Zeitpunkt einen solchen dauerhaft zu gewähren, ihn sozusagen „ersitzen“ zu lassen. Zumindest wenn keine wichtigen Dinge dagegen sprechen. Schwerwiegende Straftaten würden mir da als einziges einfallen. Alles andere ist meines Erachtens inhuman. D.J., taz.de