LESERINNENBRIEFE :
Realisierung fraglich
■ betr.: „Rückendeckung für Autobahnplanung“, taz nord vom 14. 7. 2011
Der unkritisch übernommene dpa-Artikel zur Planung der Autobahn 20 (früher A 22) unterschlägt einen planerischen Konflikt zwischen Niedersachsen und dem Bund. Niedersachsen hat einen Streckenabschnitt in der Wesermarsch landesplanerisch festgestellt, den der Bund aus naturschutzfachlichen Bedenken nicht akzeptiert und deshalb einen südlicher gelegenen Streckenabschnitt bestimmt hat.
Das Gutachten von Professor Stühr ist eine Ohrfeige für die Niedersächsische Planungsbehörde und den zuständigen Minister, zumal Naturschutzverbände und andere Kritiker von Anfang an naturschutzfachliche Bedenken gegen diesen Teil der Planung vorgebracht haben. Die richtigere Balkenüberschrift des Artikels wäre also gewesen: „Ohrfeige für Niedersachsens Autobahnplanung“. Von einer Rückendeckung des Bundes für die Gesamtplanung kann nicht gesprochen werden, denn die A 20/22 steht im Bundesverkehrswegeplan im nachrangigen „weiteren Bedarf“ – eine Finanzierung und Realisierung ist also äußerst fraglich. AXEL VIEBROCK, Großenhain
Gelungene Geschäftsidee
■ betr.: „Die Kaffee-zum-Gehen-Frau“, taz nord vom 15. 7. 2011
Die positive Benotung von Vanessa Kullmann hat ihre Berechtigung. Auch wenn man die Philosophie der modernen Coffee-Shops nicht teilen muss, da es sich hierbei um das genaue Gegenteil echter italienischer Kaffeekultur handelt, weil viele Produkte in ihrer Aufmachung eher an Fastfood erinnern, handelt es sich trotzdem um eine gelungene Geschäftsidee.
Hamburgs Senat und Handelskammer täten gut daran, derlei mehr zu fördern. Entrepreneurship und Erfindergeist konzentrieren sich viel zu stark auf wenige Bereichen wie etwa die Medien, die Internet- oder Werbebranche – und fehlen dort, wo Menschen im echten Leben zusammentreffen, nicht nur virtuell. RASMUS PH. HELT, Hamburg