piwik no script img

Archiv-Artikel

LESERINNENBRIEFE

Freie Kunst und Presse

■ betr.: „Je suis Charlie“, taz vom 8. 1. 15

Egal welche Form der Faschismus hat, er bekämpft immer denselben Feind: die freie Kunst und Presse, die Demokratie, die soziale Gerechtigkeit und den interkulturellen Dialog. Egal zu welchem Gott sich diese Terroristen bekennen, ihre Aktion hat eher den Rechtsextremisten als den Migranten oder den Muslimen in Europa gedient.

DAVIDE BROCCHI, Köln

Grenzenlos zusammenstehen

■ betr.: „Je suis Charlie“, taz vom 8. 1. 15

Zuallererst wurden in Paris zwölf Menschen ermordet. Mit ihren Familien, ihren Freundinnen und Freunden, ihren Kolleg/innen und allen anderen Nahestehenden trauere ich ganz persönlich.

Wir alle sind betroffen. Unter allen zivilisierten Menschen soll und wird Angst geschürt, die Freiheit von Gedanken und Wort ist berührt, Hass und Gewalt werden bei – hoffentlich nur bei wenigen – geweckt. Die Mörder wirken weit über die Pressefreiheit hinaus. Presse, Gesellschaft(en), Religionen und Politik müssen zum Beenden der Barbarei grenzenlos zusammenstehen.

Menschenwürde, Zivilisation und Freiheit hängen zusammen. Mit der Trauer ist Solidarität gefordert. ROLF SCHEYER, Köln

Physische Gewalt ist inakzeptabel

■ betr.: „Je suis Charlie“, taz vom 8. 1. 15

Diese Verbrecher haben den Islam um ein Vielfaches schlimmer beleidigt, als es Charlie Hebdo je gekonnt hätte. Wichtig ist, dass Muslime und Nichtmuslime sich nicht – wie von diesen Fanatikern, sowie ihren Trittbrettfahrern Pegida, AfD und anderen beabsichtigt – gegeneinander in Frontstellung bringen lassen.

Ich trauere um die Menschen, die am 7. Januar für die Freiheit der Rede ermordet worden sind, und hoffe auf eine schnelle Ergreifung und Bestrafung der Täter.

Als gläubiger Mensch betone ich: Jeder hat das Recht auf Blasphemie und körperliche Unversehrtheit. Die Verletzung religiöser Gefühle soll mit Gegenrede beantwortet werden, physische Gewalt ist inakzeptabel!

Auch ich bin Charlie. VOLKER SCHEUNERT, Hamburg

Werte gemeinsam verteidigen

■ betr.: „Je suis Charlie“, taz vom 8. 1. 15

Als ob das perfide Attentat auf die Redaktion von Charlie Hebdo noch nicht schlimm genug wäre, wird das Verbrechen gegen das linke Satireblatt bereits jetzt von den Geiern der Pegida, AfD, NPD und Co. ausgeschlachtet.

Das moderne Europa darf nicht den Radikalen überlassen werden, weder religiösen Fanatikern noch reaktionären Nationalisten. Lasst uns die Werte, für welche die gestorbenen und verwundeten französischen Journalisten und Polizisten eingestanden sind, gemeinsam verteidigen.

Je suis Charlie! FABIAN GRUNDHOFF, Warstein

Not in my name!

■ betr.: „Je suis Charlie“, taz vom 8. 1. 15

Nichts ist schlimmer für Muslime und den Islam als dieses barbarische und feige Massaker. Nichts könnte besser sein für Pegida und die Feinde des Islam, die Islamophobie füttern. Not in my/our name! SALIM SAMAI, Berlin

Zeichen des Mitgefühls

■ betr.: „Je suis Charlie“, taz vom 8. 1. 15

Je suis Charlie! Dieser Bekundung schließe ich mich an, voller Überzeugung, schockiert und traurig.

Der brutale und kaltblütige Mord an zwölf Mitmenschen, die mit ihrer Arbeit und Einstellung bewusst und mutig für Pressefreiheit und Meinungsvielfalt eingetreten sind, sind auch gestorben für die Freiheit und die Werte eines jeden denkenden Menschen, einer jeden zivilisierten und kultivierten Gesellschaft.

Es wäre nun noch mehr an der Zeit, dass die breite Mitte der Gesellschaft und all jene, die sich zum Beispiel mit Pegida verrannt haben, Geistesgegenwart und Weitblick zu zeigen und dafür zu demonstrieren. Überdies wäre, anstatt den Terrorakt in Paris polemisch und demagogisch auszuweiden, der Verzicht auf die nächste Pegida-Demonstration ein Zeichen des wirklichen Mitgefühls und Verstandes.

IRA BARTSCH, Lichtenau-Herbram

Eine Solidaritätserklärung

■ betr.: „Je suis Charlie“, taz vom 8. 1. 15

Nach dem Anschlag auf Charlie Hebdo habe ich in der gängigen deutschen Zeitungslandschaft vergeblich nach mehr gesucht als nach sensationsheischender Berichterstattung.

Bei euch dann endlich die Erlösung: eine Solidaritätserklärung mit Charlie Hebdo und ein Bekenntnis zu dem, um was es hier geht: die Freiheit, offen und laut seine Meinung zu sagen, auch wenn sie anderen vielleicht nicht gefällt. Meinen herzlichen Dank dafür.

ELKE WITT, Berlin