piwik no script img

Kurzschlußhandlung voll im Trend

Washington (dpa/taz) – Der Trend kommt wie üblich aus den USA. Und das Ehepaar Sylvia und John Cece aus Venice/Südflorida gehörte zu den Trendsettern: Ihre Koffer hatte Sylvia (90) schon gepackt. Sie wollte umziehen, in ein Pflegeheim. Doch kurz vor der geplanten Abfahrt nahm Ehemann John (88) seine Pistole und schoß zweimal – zuerst in den Kopf seiner Frau, dann in seinen eigenen. Sie waren 65 Jahre verheiratet und leider kein Einzelfall. „Immer mehr ältere Männer töten aus Verzweiflung über Krankheit und soziale Isolation ihre Partnerin und dann sich selbst“, weiß Prof. Donna Cohen von der Universität von Südflorida. In Momenten tiefer Verzweiflung bestehe bei älteren Mensch die Gefahr derartiger Kurzschlußhandlungen – vor allem, wenn eine Handfeuerwaffe im Haus ist. Trendforscherin Cohen: „Mit einer Pistole ist es schnell vorbei, die Hemmschwelle liegt niedriger als bei einem Messer.“

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen