: Kritische Kräfte stützen
betr.: „Polizei zu schlagkräftig“, taz vom 15. 1. 04
Ihr titelt „Polizei zu schlagkräftig“ und interpretiert den Hinweis auf zahlreiche missbräuchliche Gewaltanwendungen, die amnesty international auflistet, in Kombination mit der ironischen Unterschrift unter dem Bild und dem Satz: „Amtsdeutsch: Personenüberprüfung“. Liebe Redaktion, das Thema Machtmissbrauch – nicht nur durch Polizei – ist viel zu ernst, um es ironisch im Takt eingefleischter Besserwisserei zu besprechen. Im amnesty-Bericht ist auch thematisiert, wie das Problem insbesondere in Deutschland angegangen werden könnte. Menschenrechtsbildung – übrigens nicht nur in der Aus- und Fortbildung – wäre das Thema. Ein angewandtes – auch polizeiintern – eingeübtes, weil erlebtes Menschenbild voller Achtung und gegenseitigem Respekt. Aber da ist der taz-Bericht wenig hilfreich.
Wer von den Pseudolinken und Pseudo-Menschenrechtlern in den gegenwärtigen rotgrünen, grünschwarzen oder sonstigen „sozialen“ Mehrheiten in Bund und Ländern hat eigentlich mal dafür gesorgt, dass die polizeiinternen kritischen Kräfte gestützt werden. Das Muster, Opfer zu Tätern zu machen, hat ein internes Äquivalent: Man macht Kritiker zu gemobbten Opfern, macht sie mundtot und schlägt letztlich noch auf sie ein, wenn man sie kaum noch vernimmt. Das sagt einer, der es weiß und der auch den Herrschenden heute keine Nachfrage mehr wert ist: BERNWARD BODEN,
Arbeitskreis Polizisten für Gerechtigkeit und Frieden, Köln
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