piwik no script img

Kreisreform Brandenburg: Neue Namen braucht das Land

Die preußische Landesregierung zu Potsdam will ihre Kreise reformieren. Da es dem idyllischen Wegzugsgebiet im Berliner Windschatten nicht gelingt, sämtliche Dörfer und Weiler mit genügend Untertanen zu peuplieren, sollen zahlreiche kleine Gemarkungen einfach der nächstgrößeren zugeschlagen werden. Von den vier kreisfreien Städten etwa bleibt bloß noch die Landeshauptstadt Potsdam erhalten. Cottbus, Frankfurt (Oder) und Brandenburg an der Havel dagegen werden zur Samtgemeinde Cottfurt am Brandenbus zusammengeschustert. Eine weitere Verwaltungseinheit soll das Privatgrundstück (mit allen Wäldern, Bauern und Jungfern) eines prominenten Brandenburgers bilden, das als „Oblast Jauchenstein“ mit eigener Jurisdiktion und Armee firmieren soll. Für die übrigen neuen Kreise werden Namensvorschläge entgegengenommen. Falls weiterhin nur unsinnige Vorschläge („Hartz Vierow“, „Boaty McBoatface“) unterbreitet werden, wird der märkische Rest wie zuvor umgangssprachlich als „Zone“ und auf internationaler Ebene als „No-go-Area“ bezeichnet.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen