Konzert im Dunkeln: Yu Jung Yoon: „Brücke in eine andere Dimension“

In völliger Dunkelheit Musik hören – das ist eine intensive Erfahrung, die Ihnen unbedingt ans Herz gelegt sei. Im Sendesaal lässt sie sich regelmäßig mit unterschiedlichen Besetzungen und Arten von Musik machen. Eher selten allerdings mit klassischer.

Am Freitag stellt sich die südkoreanische Pianistin Yu Jung Yoon der Herausforderung. Und sie hat sich Gedanken über die besonderen Bedingungen gemacht. Sie wählte neben Brahms’ Intermezzi op. 117 bis 119 als zentrales Werk Beethovens Klaviersonate in c-Moll (op. 111) aus. „Ich denke, dass die Sonate op. 111 am besten im Dunkeln zu hören ist, weil das Stück nur nach innen offene Augen braucht, denn Beethoven hat, besonders im 2. Satz, eine Brücke gebaut, um uns in eine andere seelische Dimension zu führen – in die Ewigkeit.“

Keine Bange – Sie werden zurückkommen. Aber vielleicht nur ungern. Wenn im Sendesaal am Ende das Licht ganz sanft wieder angeht, wollen Sie vielleicht zurück in die Finsternis, zu einem intensiven Musikerlebnis.

■ Freitag, 20 Uhr, Sendesaal