: Kontrolliert von „Wirtschaftern“
BREMEN/FLENSBURG taz ■ Ein 39-Jähriger muss sich seit gestern wegen eines schweren Falls von Menschenhandel vor einer Strafkammer des Flensburger Landgerichts verantworten. Angeblich soll er eine 27-Jährige zur Prostitution in Flensburg und Bremen gezwungen haben. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten vor, die Frau in insgesamt 24 Fällen auch körperlich misshandelt und vergewaltigt zu haben. Laut Anklageschrift hatte sie keine Gelegenheit, von dem Mann loszukommen, da sie unter der Kontrolle so genannter „Wirtschafter“ stand. Mit Drohungen und körperlicher Gewalt sei das Opfer daran gehindert worden, den 39-jährigen Flensburger zu verlassen. Von den Einnahmen soll die 27-Jährige damals nur Beträge zwischen 50 und 100 Mark erhalten haben, obwohl sie teilweise bis zu 1.000 Mark am Tag verdiente.