piwik no script img

KommentarEndlich geht's um die Knirpse

Dass der Senat etwas für die Kitas tut, wird höchste Zeit. Sie sind es schließlich, die als erste Bildung und Werte vermitteln.

D ass der Senat etwas für die Kitas tut, wird höchste Zeit. 66.000 Berliner unterstrichen 2008 den Nachholbedarf, als sie mit ihrer Unterschrift für ein Volksbegehren eine bessere Ausstattung in den Kitas forderten - Rekord. Es sind die Kitas, die als erste Bildung und Werte vermitteln. Im Alltag ist dies aber kaum möglich: Zu wenig Personal soll sich um zu viele Kinder kümmern.

Die Abschaffung der Kitagebühren weist in die richtige Richtung. Alle Kinder sollten am frühkindlichen Spielen und Lernen teilhaben. Berlins hohe Zahl von Hartz-IV-Empfängern zeigt, dass hier für viele eine Schwelle gesenkt werden kann. Für Eltern mit dickem Portmonee besteht diese Hürde hingegen nicht. Und wichtig ist, dass Kita nicht nur Aufbewahrung möglichst vieler bedeutet, sondern individuelle Förderung: mehr BetreuerInnen, mehr Beobachten und Hilfeleisten, mehr Material zum spielerischen Lernen. Das allerdings kostet mehr als der Berliner Haushalt zu geben vermag. Darum sollte es gut verdienende Eltern wenig schmerzen, ihren Teil für eine hohe Kita-Qualität beizusteuern.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen

1 Kommentar

 / 
  • RS
    Ralf Scheffler

    Ihr Engagement für eine bessere Bildung und Erziehung verdient uneingeschränktes Lob. Ärgerleich finde ich die immer wieder zu findende unreflektierte Metapher vom "notwendigen" Beitrag der Besserverdienenden. Drei Punkte dazu: 1. Die gerechtfertigte Umverteilung sollte man auf ein System konzentrieren. Ich bin dafür dies dem Steuersystem zu überlassen, da dies auf den breitesten Füssen steht und damit auch jene zur Finanzierung von Bildungs- und Erziehungsangeboten herangezogen werden, die keine Kinder zu betreuen und versorgen haben. 2. Meine Steuern bezahle ich "gerne" - soll heißen ich empfinde es als gerecht, wenn ich als "Besserverdienender" auch mehr Steuern bezahle und die 1000 legalen Steuertricks stehen nicht in meinem Bücherregal. 3. Beschränkt man die Finanzierung einer hohen KITA-Qualität auf die zusätzlichen Beiträge der "Besserverdienenden", verabschiedet man sich von der gesamtgesellschaftlichen Verantwortung. Konkret bedeutet das, dass sich um eine gute Qualität die "Klasse der Familien mit Kindern" selbst kümmern muss, es untereinander auszufechten hat. Dann sagen doch die "Besserverdienenden" gleich: dann machen wir es doch unter uns aus und bilden Privatschulen oder eigene KITAs, da brauchen wir die Hartz IV Eltern nicht auch noch mit durchziehen. Das ist doch bestimmt nicht so gemeint. 4. Aus diesem Grund bin ich auch eindeutig gegen gestaffelte Elternbeiträge in den KITAs. 5. Das Ganze auf die Zukunft und bspw. Rentenfrage gewendet: dürfen sich meine drei Kinder dann auch auf die Rentenfinanzierung der begüterten Rentner konzentrieren.

    Fazit: es ist zwar einfach und simpel die immer wieder genannte Finanzierungsquelle der "Besserverdienenden" für jedes Teilsystem unserer Gesellschaft zu entdecken, gerecht und politisch klug wäre es jedoch dies über das Steuersystem zu regeln.