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KommentarUnd nun zahlen!

■ Die Breminale ist unzerstörbar

Gibt es eine fühlende Seele im Land, der die Breminale nicht schon vollkommen gleichgültig ist? Diese drei Zelte voll von bewährter Musik, dazu ein paar Freßbuden und zwei, drei Stände mit menschenverachtenden Patchworklederjacken, kurz und gut, dieses stadtfestartige Gedröhn – wer wollte für sowas auch nur einen öffentlichen Pfifferling ausgeben? So dachte auch die Kultursenatorin, strich ihren Zuschuß, und siehe da, der Breminale hat es überhaupt nicht geschadet.

Da kann man der Stadt freilich nur raten, im nächsten Jahr 900.000 Mark Platzmiete zu verlangen, denn auch das wird die Breminale verkraften. Die Bremer Kulturszene, die in diesem Jahr schon ohne Gage für das letzte bißchen Charme gesorgt hat, wird dann vermutlich so ausgemergelt sein, daß sie selber bezahlt, um noch auftreten zu können, und die Menschen werden jedenfalls wieder hingehen wie nicht gescheit.

Das Wunder aller Freiluftbetriebe besteht darin, daß sie allesamt in jedem Jahr noch schlechter werden, grad weil's ihnen natürlich nicht schadet. Die Menschen sind unverbrüchlich gern draußen, und wenn dann noch eine Musik spielt, wer könnte sie noch halten? Was sie dann noch abstoßen? Nein, da kennen die Menschen gar nichts mehr, und man muß sie schon recht gern haben dafür.

Manfred Dworschak

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