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KommentarWas bleibt

■ „Arbeit für Bremen“ ist gut gemeint

Nach Jahren des politischen Engagements feststellen zu müssen, daß man einen desolaten Zustand hinterläßt, ist bitter. Die treibenden Kräfte der Wählerinitiative „Arbeit für Bremen“ sind alte Männer, die offenbar keinen Grund haben, zufrieden auf das eigene Werk zurückzuschauen und die Rente zu genießen.

Auffallend ist vor diesem Hintergrund, daß es dennoch keinen Anflug selbstkritischer Reflexionen gibt. Selbstgerechtigkeit regiert - schuld sind immer nur die anderen. Die Akteure dieser Wählerinitiative müssen aus ihrer eigenen Arbeit wissen, wie kompliziert konkrete Probleme sein können. Dennoch steigen sie auf jeden populistischen Zug: die kleinen Mülltonnen waren schöner, Staus auf den Straßen sollen nicht sein. Und wo es um konzeptionelle Fragen geht, arbeiten sie „für Bremen“ mit erschreckend oberflächlichen Plattitüden. Personal im Öffentlichen Dienst drastisch reduzieren - aber niemanden entlassen. Kommunale Leistungen kürzen, um Schulden abzubauen - aber z.B. bei den Stadtwerken die Mehrheit behalten und keine privatwirtschaftliche Führung zulassen. Alles Gute und Schöne steht da unvermittelt nebeneinander.

Bisher ist „Arbeit für Bremen“ nur gut gemeint. Zu einem politischen Konzept präzisiert, könnte es spannend werden - in jeder Hinsicht. Klaus Wolschner

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