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KommentarKladderadatsch

■ Die große Koalition findet ihren Stil

Langsam schält sich der Stil heraus, in dem die neue Landesregierung der großen Koalition das Bremer Bundesland sanieren will: es werden Luftschlösser geplant, es wird von nicht zuständigen Stellen verhandelt, Entscheidungen getroffen ohne die Konsequenzen zu bedenken, und irgendwann hat der Druck der in dem Gewurschtel geschaffen Sachzwänge ein Ausmaß erreicht, daß die Spitzen der Koalition sagen: Nun aber alle Augen zu und nur noch durch!

Da werden Kürzungen für alle Senatsressorts „global“ beschlossen, die die betroffenen Ressorts nicht umsetzen können. Die Kürzungen im Sozialressort wird Senatorin Wischer ihrer Partei nicht mehr erklären können. Gleichzeitig liest sie in der Zeitung, daß der Präsident des Senats über die Teilprivatisierung „ihrer“ Bremer Entsorgungs-Betriebe“ (BEB) verhandelt und forsch behauptet, das sei eine Maßnahme gegen die drohenden Gebührenerhöhung.

Auf der anderen Seite ist der Bau des Hemelinger Tunnels oder der Abriß der Gesamtschule West beschlossen, ohne daß die Finanzierung geklärt werden konnte. Nun sind auch für die neue Eislaufhalle Planungsmittel beschlossen, das heißt: Es werden Sachzwänge geschaffen, ohne daß eine Entscheidung gefallen ist, an welchem Standort welche Art Eislaufhalle von wem finanziert einen Sinn machen würde.„Sanierung“ Bremens? Eher die Vorboten des Kladderadatsch. Klaus Wolschner

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