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■ KommentarZwei Klassen

Das Zauberwort heißt „Integration“. Doch die Fischer-Menzelschen Gesetze grenzen letztlich aus. Jede Gelegenheit nutzt die Sozialsenatorin, ihre Sympathie für Generationen von AusländerInnen zu verkünden. Das ist grundsätzlich löblich, reicht aber nicht – und trennt „gut“ von „nicht so gern“.

Integration ist zwar gewollt, aber bitte nur nach langem Schlangestehen. Bei einem „ungeklärten Aufenthaltsstatus“ scheint die Mühe einer intensiven Betreuung nicht zu lohnen. Auch dann nicht, wenn der Status Jahre währt – er ist ein vorübergehender und soll es vor allem auch bleiben. Wer nicht von Beginn an und mit Aussicht auf Erfolg sein Dasein auf ein Hierbleiben ausrichten darf, und in den meisten Fällen haben die Betroffenen kaum Einfluß darauf, hat nicht nur schlechte Karten. Immer häufiger bekommt er oder sie dauerhaft den schwarzen Peter.

So entsteht eine ausländische Zwei-Klassen-Gesellschaft in dieser unserer Republik, die sich in Zeiten des werdenden Europas und der schwindenden Pfründe wieder auf die Suche nach Sündenböcken begibt. Die kurzarbeitenden Bauarbeiter zum Beispiel haben nichts gegen Ausländer – im allgemeinen. Und demonstrieren gern gemeinsam mit langjährigen türkischen Kollegen gegen den Einsatz polnischer Billiglöhner auf deutschen Baustellen.

„Ich habe nichts gegen Fremde. Einige meiner besten Freunde sind Fremde. Aber dieser Fremde ist nicht von hier“, erklärte einst Methusalix den Bewohnern seines kleinen Dorfes.

Als Comic-Sprechblase kann man das witzig finden. Als politische ist sie gefährlich.

Stefanie Winter

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