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■ KommentarOhne Netz

Die große Verantwortung, die Manager zu tragen haben für Belegschaft und Bilanzen eines Betriebs, dient von jeher als Erklärung für üppige Bezüge in den oberen Etagen. In die Pflicht genommen werden die Großverdiener von der Wirtschaftsbehörde indes nicht. Senator Rit-tershaus beklagt Massenentlassungen, ermuntert jedoch andere als die dafür Verantwortlichen zum Ärmelaufkrempeln: Kleinstunternehmer, zum Teil noch in spe, sollen künftig in Hamburg für neue Arbeitsplätze sorgen.

Ein Netzwerk aufzubauen, Beratung und Finanzierungshilfen anzubieten – das kann grundsätzlich und somit auch für Existenzgründungswillige eine feine Sache sein. An der Last der Hoffnung auf „Beschäftigungseffekte“ und der Verantwortung für eine gescheiterte Arbeitsmarktpolitik tragen junge Unternehmen jedoch zu schwer. Mit einem Maximum an Engagement und einem Minimum an Geld müssen gerade sie häufig jahrelang auskommen.

Nicht selten investieren sie hauptsächlich in die Firma und wenig in die private Absicherung. Häufig werden nicht feste Mitarbeiter, sondern Aushilfen und „Freiberufler“ in das Unternehmen eingebunden. Das schafft nur Beschäftigung, keine Arbeitsplätze. Und zerrt zusätzlich am seidenen Faden, an dem der „Generationenvertrag“ heute schon hängt.

Ein Netzwerk kann ein soziales Netz nicht ersetzen – und eine Pleite letztendlich nicht ausschließen. Arbeitsplätze sollten daher zuerst von jenen gefordert werden, die sie in großem Umfang schaffen können. Und die vorgeblich und gutbezahlt eine entsprechende Verantwortung übernommen haben.

Stefanie Winter

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