Kommentar: Der Itaker war's!
■ Wer sonst klemmt Costa-Glotzen?
Wozu brauchen Menschen ein Stück von der Sprinkleranlage vom Luxusliner Costa Victoria? Der Prolet, dem weder Produktionsmittel noch Produkte gehören, muß sich um seiner seelischen Gesundheit willen mit dem Werk seiner Hände identifizieren. Zum Zeichen, daß das Luxusschiff seins ist, schraubt er ein Stück Sprinkleranlage ab und nimmt es mit nach Hause. Bosse und Polizisten zucken mit den Schultern und greifen ins Ersatzteillager.
Handtücher, Bademäntel, Lampenschirme – das gehört in eine andere Klasse. Sowas lassen die Reichen und Schönen in solchen Mengen aus den Nobelhotels mitgehen, daß diese schon über elektronische Sicherungssysteme nachdenken. Mit den Proleten verbindet solche Leute einzig, daß sie keinerlei Unrechtsbewußtsein haben. Ihnen gehört ohnehin die Welt.
Wer aber klemmt Designer-Fernseher? Die Antwort kann nur lauten: die italienische Besatzung. Ein anständiges Proletariat hat Italien bekanntlich nie hingekriegt; und nur einem ungeordneten Haufen aus subproletarischen Heizern, Matrosen und Decksleuten wollen wir zutrauen, was den Vulkan-Resten den Todesstoß zu versetzen droht: Diebstahl aus Habgier. Lloyd-Werft! Schickt Aufkäufer auf die Märkte von Neapel und Palermo! Hier werden jene Fernseher auftauchen, die nicht vollends zerquetscht wurden hinter der Wandverkleidung der Costa Victoria. Burkhard Straßmann
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