Kommentar: Sparen an der Zukunft
■ Azubiförderung ist sinnvoll
Man mag die Klagen, die Betriebe und Wirtschaftsverbände regelmäßig über ihre Auszubildenden anstimmen, schon kaum mehr hören. Die Jugendlichen kämen mit großen Lücken aus der Schule, könnten nicht rechnen, nicht korrekt schreiben, seien nicht diszipliniert. Ohne Zweifel sind viele Jugendliche in der Ausbildung hart gefordert. Viele brauchen Hilfe, um ihre Prüfungen zu bestehen und ihre Lehre nicht vorzeitig abzubrechen. Doch wenn nicht noch ein finanzielles Wunder geschieht, wird es diese Hilfe in Bremen demnächst nicht mehr geben. Geldmangel. Fast banal wirkt da der Hinweis, daß Nachhilfekurse für Azubis Investitionen in die Zukunft sind, denn ungelernte Ausbildungs-Abbrecher sind auf dem Arbeitsmarkt noch chancenloser als alle anderen. Letztendlich kommt es Arbeits- und Sozialämter teurer, diese Menschen dauerhaft zu unterstützen.
Natürlich haben die Arbeitsämter recht, wenn sie auch andere Finanziers für diese Aufgabe einspannen wollen. Denn es ist nicht einzusehen, warum die Beitragszahler der Arbeitslosenversicherung alleine für die Azubi-Hilfe aufkommen sollen. Aber der unkontrollierte Rotstift macht vernünftige Kooperations-Konzepte zunichte. Für die Jugendlichen ist das Signal klar: Seht selbst zu, wie ihr mit euren Problemen fertig werdet. Wer es nicht schafft und die Brocken der Ausbildung hinschmeißt, ist selber Schuld. Joachim Fahrun
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