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KommentarUngestört bügeln

■ Warum man die Vergabe von TV-Frequenzen im Auge haben sollte

Eigentlich müsste man sich gar nicht den Kopf zerbrechen. Ein Musiksender mehr oder weniger, ein zusätzlicher Sender, der täglich Nachrichten bringt – wen kümmerts? Wer braucht N24? Wer braucht VH-1?

Und trotzdem sollte man genau im Auge behalten, wie sich die Hamburgische Anstalt für neue Medien bei der Vergabe von Frequenzen entscheidet. Es ist Unfug, beim Namen Leo Kirch gleich das Zeichen des Kreuzes zu machen und die große Medien-Gleichschaltung Hugenbergscher Art zu befürchten. Aber ein Kirch-Sender dazu bedeutet nun einmal mehr Konzentration. Ein bisschen vielleicht nur, aber aus den vielen bisschen wird das Ganze: Pro7, Kabel1, Sat1, Hamburg1, N24 – da ballt sich was zusammen. Und der ganze digitale Fernsehmarkt, der auf uns demnächst zukommt, ist ein weites Feld, auf dem sich Kirch und die Bertelsmann-Konkurrenz noch weidlich austoben werden.

Da geht die SPD mit ihrem vorsichtigen Votum pro Kirch vielleicht etwas zu sorglos mit der Gefährdung um, wenn man sich nur darauf verlässt, dass das Unternehmen bisher alle Absprachen eingehalten habe. Solange man die Möglichkeit hat, den Konzern zu beschränken, sollte man sich die Option offenhalten.

Dann doch besser einer dieser harmlosen gehobenen Dudel-Sender. Den kann man beim Bügeln im Hintergrund im Fernsehen laufen lassen, muss noch nicht einmal hinschauen und auch nicht fürchten, politisch subtil indoktriniert zu werden. Und mehr kann man von Privatfernsehsendern ohnehin nicht erwarten. Peter Ahrens

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