Kommentar zur Wirtschaftsförderung von KLAUS WOLSCHNER : Experten für Hochglanz
„Spotlight on a dynamic region“ ist der Titel einer 55 Seiten dicken Hochglanz-Broschüre, bezahlt von der Bremer Wirtschaftsförderung. Da präsentiert sich Ceon, die Tochterfirma der Wirtschaftsförderung. „The protection of the Environment and ensuring security are basic needs of european citizens“, heißt es mit Bezug auf das europäische GMES-Programm. Und dass Ceon eine wichtige Rolle in diesem Kontext spiele.
Das ist richtig frech. Ceon möchte da vielleicht eine Rolle spielen. Bisher spielt da aber der Konkurrent eine Rolle, jene Firma Gauss, deren fette Aufträge Ceon gerne geschluckt hätte. Auf 55 Seiten schmückt sich Ceon mit den Federn anderer.
Als dem seit Jahren erfolgreichen Geschäftsführer von Gauss, der gut vernetzt ist in seinem Geschäftsfeld, bedeutet wurde, dass sein Vertrag nicht verlängert wird, da dachte mancher Beobachter: Vielleicht haben die ja etwas vor. Oder noch einen neuen Geschäftsführer im Ärmel, der ganz neue Qualifikationen einbringt.
Am Ende steht ein Grünen-Politiker, der im Aufsichtsrat der Wirtschaftsförderer sitzt und fachlich nur das weiß, was er in den letzten Jahren seiner politischen Arbeit so erfahren hat. Das ist bestürzend. Und verantwortungslos. Mit Hochglanz-PR und Plastik-Worten kennen sich die Wirtschaftsförderer aus. Aber ist das alles?