Kommentar zum Riesenrad: Zeit für neue und bessere Ideen

Die Idee für eine gigantisches Riesenrad wird zu den Akten gelegt. Wer hat eine neue?

Wie ein Ufo sahen die Gondeln des Riesenrades aus, das neben dem Bahnhof Zoo in den Himmel ragen und den etwas angegammelten Westen der Stadt attraktiver machen sollte. Zumindest sah es auf den Hochglanzbildern aus dem Computer so aus. Die Gondeln sollten Touristen aus aller Welt anlocken, damit die erleben konnten, dass Berlin von oben ziemlich breiig aussieht, dass markante große Gebäude hier Mangelware sind und dass man für die interessanten Details viel zu weit oben ist.

Aber bitte - wenn es gewirkt hätte, warum eigentlich nicht? Und mit dem Riesenrad hätte das Stadtbild durchaus eine Attraktion bekommen, die man zwar von dort aus nicht hätte sehen können, dafür aber von so ziemlich überall sonst. Das überdimensionale Kirmesrad hätte Assoziationen zu einem Jahrmarkt mit bunten Lichtern, lauter Musik und seltsamen Gestalten geweckt, was zum Image von Berlin ganz gut passt.

Doch die privaten Investoren, die ihr Geld in den Bau des Rades steckten, haben offenbar eine Niete gezogen. Das bisher eingesammelte Geld scheint weitgehend ausgegeben - ohne dass der Beginn des Baues in Sicht wäre. Ein Lichtblick bleibt: Das Land hat diesmal vereinbart, dass es das Grundstück zurückerhalten kann, wenn nicht gebaut wird. Zumindest muss also das Gelände nicht brachliegen bleiben - sondern das Spiel kann wieder von vorne beginnen. Gesucht werden nur noch Ideen. Wie wäre es mit einer Pyramide? Einem Bären? Einem Weltraum-Museum? Oder etwas, was noch niemand hat: ein goldenes, leuchtendes, riesengroßes Wolkenkuckucksheim?

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