Kommentar (zu Seite 25 bis 32): Hoff für Dörner
■ Österliche Grübeleien zur Lage
Der SV Werder steht vor einem schweren Spiel gegen die Bayern, Pfeifenberger sein kleiner Zeh ist gebrochen – keine Auferstehung für die Grün-Weißen in Sicht. Bei der Bremer Lagerhaus Gesellschaft sollen 350 Leute ihren Job verlieren, die können morgens nun liegenbleiben – nicht gerade eine Auferstehung, aber vielleicht eine für das Unternehmen. Leben heißt Hoffen. A propos Hoffen. Nach dem Rausschmiß des Gefängnisdirektors Hoff steht die Knastreform auf der Kippe – Auferstehung? eher nicht! Die BosnierInnen müssen sich auf die Abschiebung ins Ungewisse einrichten – von Auferstehung für das geschundene Bosnien kann da keine Rede sein. Dafür ist Annedore Windler von der CDU jetzt Vorsitzende des Frauenausschusses, eine Frau, bei der immer pünktlich das Mittagessen auf dem Tisch steht – endlich eine Auferstehung für die Frauenbewegung.
Die österliche Zusammenfassung: Bis auf Frau Windler sieht's auferstehungsmäßig ziemlich düster aus. Doch ehe sich der HErr mit Grausen abwendet, schnell noch ein gebenedeiter Vorschlag zum Fest. Hoff wird neuer Werder-Trainer, damit die Mannschaft endlich mal aus sich rauskommt – und schon steht der SV Werder wieder auf. Die Stadt atmet auf, die Knastreform ist genauso gerettet wie die BLG, und Ralf Borttscheller hat plötzlich alle BosnierInnen lieb. Na also. Geht doch. Jochen Grabler
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