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Archiv-Artikel

Kommentar von KLAUS WOLSCHNER Schulreform in der Klemme

In keinem Bundesland sind die LehrerInnen im Durchschnitt so alt wie in Bremen, in keinem Bundesland wird es also in den nächsten zehn Jahren so viel Wechsel geben: Von 6.400 LehrerInnen werden im Jahre 2020 noch 2.200 im Dienst sein. Bremen müsste doppelt so viele neue LehrerInnen einstellen wie eine normaler Altersstruktur es erfordern würde.

In Bremen werden längst nicht so viele LehrerInnen ausgebildet, und auch bundesweit werden LehrerInnen fehlen. Reiche Bundesländer werden mit höheren Löhnen und geringerer Unterrichtsverpflichtung locken, das meint der Bildungsforscher Klaus Klemm, der im Auftrag der GEW ein Gutachten zu den Prognosen gemacht hat.

Wenn man gleichzeitig hört, dass die Ausbildung an den Universitäten nicht das bringt, was pädagogisch in der neuen Schule gebraucht wird, dann könnte man den Bremer Altersdurchschnitt sogar als Chance begreifen – wenn die Universitäten mitziehen.

Der erste systematische Sprachtest der Kinder, die vor der Einschulung stehen, hat dramatische Ergebnisse geliefert: 45 Prozent der Fünfjährigen beherrschen die deutsche Sprache nicht so, wie eine erfolgreiche Schule das voraussetzen muss.

Nicht nur in der LehrerInnenausbildung, auch in den Kitas muss sich viel ändern, wenn Schule gelingen soll.