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Da ich gerade sehe, dass Kommentare am selben Tag freigeschaltet worden sind:
Ich habe zweimal zu Schulbibliotheken kommentiert, zuletzt gestern und dann vor ca. einem Jahr. Beides wurde nicht veröffentlicht.
Der Inhalt war weder beleidigend noch rassistisch noch anderweitig unangemessen.
Woran liegt´s?
Günter Schlamp
Schulbibliotheken können nicht durch Ausflüge in die Stadtbibliothek ersetzt werden. In den meisten Staaten der Erde gibt es deswegen Schulbibliothekssysteme.
Schulbibliotheken/Mediatheken sind Teil des schulischen Lernens: Ein Lernort, in dem gut gelernt werden kann: Individuell und in Gruppen, selbstständig, fächerübergreifend und multimedial. Schulbibliotheken haben die entsprechenden Räume, die nötigen Medien, funktionierende Technik und am besten auch (Medien-)spezialisten, die zusammen mit Fachlehrern die Schülerinnen und Schüler beim Lernen unterstützen und guten Unterricht machen.
Bei allen Vorbehalten vor Bertelsmann - ich war auch auf einer von Bertelsmann mitgeförderten Schule - das hat m.E. keinerlei Folgen gehabt. Außer einem differenzierten Urteil sowohl pro als auch contra Bertelsmann. Und eine Biblio- resp. Mediathek in der Schule - (in Gütersloh wurde sogar eine Probebühne und und und eingerichtet) - besser und individueller kann Ausbildung nicht stattfinden. Großbibliothek widersprechen doch schon vom Namen her dem Vorhaben der individuellen Förderung. Immer vom Kleinen ins Große!
Warum zwei Systeme nebeneinander führen?
Statt den Ausbau von Schulbiliotheken (also von so genannten Inselsystemen, die letztendlich nur mit Stiftungenen a la Bertelsmann - und absehbaren Folgen - funktioniren können...) zu fördern ist es doch wohl sinnvoller die bestehenden Bücherhallen auszubauen und ggf. zu erweitern. - Schüler können gar nicht früh genug an große Global-Bibliotheken herangeführt werden.
Die Lust, Nazis zu verprügeln, ist das eine. Doch die Taten der Gruppe um Lina E. sind indiskutabel. Menschenrechte gelten nun einmal für alle.
Kommentar Kürzung bei Schulbibliotheken: Anschlag auf das Buch
Als gelte es, sämtliche schwarz-grünen Errungenschaften abzuwickeln, spart SPD-Schulsenator Ties Rabe ausgerechnet an der Leseförderung von Schülern aus bildungsfernen Elternhäusern.
Wer hat sich das nur ausgedacht? 2009 erst eingerichtet, seitdem erfolgreich am Start, sollen neun Schulbibliotheken in sozialen Brennpunkten nun 2012 wieder geschlossen werden. Als gelte es, sämtliche schwarz-grünen Errungenschaften abzuwickeln, setzt SPD-Schulsenator Ties Rabe die Sparaxt ausgerechnet an der Leseförderung von Schülern aus bildungsfernen Elternhäusern an. Zwei Millionen Euro hat das Projekt, das an drei Grundschulen, drei Stadtteilschulen und drei Gymnasien lief, in drei Jahren verschlungen - ein sehr übersichtlicher Betrag, der in Zukunft nun angeblich nicht mehr aufzubringen ist.
Dass immer mehr Arbeitgeber über die erschreckend schwache Lesekompetenz der Schulabgänger klagen - ganz egal! Dass gerade derjenige Schulbibliotheken braucht, der auf individualisiertes Lernen setzt - na und? Dass in Haushalten lernschwacher Schüler oft nur zwei Bücher vorhanden sind - Kochbücher mitgezählt - völlig schnuppe! Dass Lektüre eine der zentralen Techniken ist, sich Wissen zu erschließen, und es auch Wissenswertes jenseits von Wikipedia gibt - uninteressant!
An der wichtigen Leseförderung zu sparen, ist auch ein Anschlag auf das Buch. Klar ist: Sozial geht anders, gut regiert erst recht. Schön, dass zumindest Lüneburg jetzt den umgekehrten Weg geht und mehr Schulbibliotheken einrichtet. Hamburg hat da wohl bald noch einige Altbestände als Starthilfe übrig.
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Marco Carini
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