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Kommentar Kanzlerkandidat SteinbrückIch halte euer Geld zusammen

Ulrich Schulte
Kommentar von Ulrich Schulte

Auch wenn Linke zetern: Peer Steinbrück ist das Beste, was Rot-Grün passieren konnte. Ein klareres Angebot an die Mitte gibt es nicht.

Weiß, dass das mediale Interesse an seiner Person immens werden wird: Kanzlerkandidat Peer Steinbrück. Bild: dpa

B etrachten wir Peer Steinbrück doch einmal aus der Sicht Angela Merkels. Steinbrück ist ihr Hassgegner, das heißt, er wäre es, wenn Merkel diese Emotion kennen würde. Trotzdem: Der Herausforderer Steinbrück ist für sie gefährlich. Der hitzige Sozialdemokrat und die kühle Christdemokratin sind Antipoden im besten Sinne.

Steinbrück emotionalisiert. Er regt Menschen auf, aber auch an. Egal ob Respekt, Bewunderung oder tiefe Abneigung – niemand, der Steinbrück kennt, hat keine Meinung zu ihm. Hilfreich ist dabei, dass Steinbrück anders als Merkel über die große rhetorische Klaviatur verfügt. Er spitzt zu, er beherrscht die vernichtenden Schmähkritik im Parlament ebenso wie brillante Marktplatzreden im Wahlkampf.

Seine Person garantiert deshalb, dass Merkel ihre Lieblingsstrategie im Wahlkampf nicht anwenden kann. Gegen Steinbrück lässt sich nur schwer eine schläfrige Wohlfühlstimmung inszenieren, bei der die rot-grünen Wähler einfach zu Hause bleiben. Auch die zweite strategische Grundkonstante Merkels torpediert Steinbrück. Die Kanzlerin profitiert davon, als erfolgreiche Krisenmanagerin dazustehen.

„Ja, ja, Merkel hält das Geld zusammen“, seufzen rot-grüne Strategen frustriert, wenn man mit ihnen das Image Merkels in der Bevölkerung diskutiert. In der Tat ist dies ein Nebeneffekt der viel zu zögerlichen Rettungspolitik der Kanzlerin in Europa: Viele Bürger haben den Eindruck, dass Merkel ihre Steuergelder unerbittlich verteidigt. Und Steinbrück?

Image als Haushaltskonsolidierer

Anja Weber
ULI SCHULTE

leitet das Parlamentsbüro der taz.

Der ehemalige Finanzminister achtet sorgsam auf sein Image als Haushaltskonsolidierer, und allgemein wird ihm eine hohe Wirtschaftskompetenz zugeschrieben. Steinbrück kann Merkel, wenn es um das Bild des besten Krisenmanagers geht, glaubhaft Konkurrenz machen. Vielen dürfte die historische Szene aus dem Oktober 2008 noch präsent sein, die sich auf dem Höhepunkt der vorletzten Finanzkrise abspielte.

Steinbrück und Merkel, beide sahen mitgenommen aus, traten im Lichthof des Kanzleramts vor die Kameras. Und erklärten, dass der Staat für das Gesparte der Bürger geradestehe. Eure Sparkonten sind sicher. Welcher Gegenkandidat, wenn nicht Steinbrück, könnte Merkels Erzählung kontern – ich halte eurer Geld zusammen?

Wenn Rot-Grün an etwas krankt, dann daran: Durch die wiederholte Zustimmung zu Merkels Kriseninterventionen haben sie die Grenzen zwischen Regierung und Opposition verwischt. Und es hilft dabei wenig, dass sie bei jedem Abnicken beleidigt darauf hinweisen, man habe das alles ja schon früher gewusst.

Wenn SPD und Grüne ihre kleine Chance auf eine gemeinsame Mehrheit wahren wollen, müssen sie ihr Gegenangebot zu Merkel hart konturieren. Das schafft der Polarisierer Steinbrück eher als der Diplomat Frank-Walter Steinmeier. Natürlich haben sich die aufrechten Linken bei SPD und Grünen nach der Ausrufung Steinbrücks in selbstquälerische Debatten gestürzt. Hach ja, der Wunschkandidat ist er ja nicht.

Regierungsverantwortung

Schon klar, der rechte Sozialdemokrat hat – auch in Regierungsverantwortung – so ziemlich jede Schweinerei mitgemacht: Er war ein Genosse der Bosse. Er hat den Bankensektor üppig beschenkt, den er heute kritisiert. Er hat als vehementer Verteidiger der Agenda-Politik Gerhard Schröders geholfen, Arbeitslose zu drangsalieren. Stimmt alles.

Trotzdem bleibt diese Kritik rückwärtsgewandt und also unproduktiv. Steinbrück würde sagen: Heulsusen. Die eigentliche Frage lautet nämlich: Wem traut man eine progressivere Politik zu – einer großen Koalition unter Merkel oder Rot-Grün unter Steinbrück? Bei der Bewertung des Kanzlerkandidaten kommt es im Moment zu bemerkenswert affirmativen Abwehrreflexen.

Und zu einer nicht statthaften Vermischung: Seine kaum zu bestreitende Selbstgewissheit wird von Kritikern als Beleg für seine politische Unfähigkeit angeführt. Oder als Beleg für seine Korrumpierbarkeit. Oder als Beleg für was auch immer. Nun sind aber weder Arroganz noch Nettigkeit politische Kategorien.

Oder, um es noch einmal im Duktus eines Peer Steinbrück zu sagen: Die besten Politiker sind Arschlöcher. Sonst hätten sie es nicht bis ganz nach oben geschafft. Das schlimm zu finden, ist nicht nur naiv, sondern auch unpolitisch. Zumal jetzt schon feststeht: Auch ein Kanzler Steinbrück ist klug genug, die nach links gerückten Programmatiken von SPD und Grünen nicht zu konterkarieren.

Enges programmatisches Korsett

Er könnte es auch gar nicht tun. Seiner Partei, dies lässt sich in der Rentendebatte beobachten, kann das programmatische Korsett gar nicht eng genug sein, das sie ihm vor dem Wahlkampf stricken wird. Außerdem folgt Politik immer auch den Strömungen, die der Zeitgeist vorgibt. So wie die rot-grüne Bundesregierung zwischen 1998 und 2005 teilweise neoliberale Politik gemacht hat, so müsste ein Kanzler Steinbrück ab 2013 auch linke Positionen umsetzen.

Ohne Steuererhöhungen lassen sich eben die Krisenkosten nicht refinanzieren. Seine linken Kritiker bei SPD und Grünen vergessen: Steinbrück, der vor der Agenda-Zeit übrigens für die Vermögensteuer eintrat, hat die opportunistische Flexibilität, die jeden Spitzenpolitiker auszeichnet. Er passt seine Überzeugungen auch die Gegebenheiten an. Nicht zuletzt ist Steinbrück für Merkel so gefährlich, weil er für eine klare Arbeitsaufteilung im rot-grünen Lager sorgt.

Ein klareres Angebot an die Mitte und an die Wirtschaft kann die SPD nicht machen. Wenn einer Merkels weichgespülter CDU in bürgerlichen Milieus, die sich um den Industriestandort Deutschland sorgen, Stimmen abkaufen kann, dann er. Gleichzeitig wildert er nicht in den Wählerschichten des Partners, weil Grüne dem berühmtesten Grünen-Fresser der Republik zu Recht unterstellen, dass ihm Ökologie egal ist.

Steinbrück hat sich eindeutig gegen eine große Koalition positioniert. Kanzler oder Rente, er spielt auf alles oder nichts. Diese Kompromisslosigkeit passt perfekt in einen Lagerwahlkampf. Man kann von Steinbrück halten, was man will. Aber sicher ist: Er maximiert die minimale Chance, die Rot-Grün 2013 hat.

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Ulrich Schulte
Leiter Parlamentsbüro
Ulrich Schulte, Jahrgang 1974, schrieb für die taz bis 2021 über Bundespolitik und Parteien. Er beschäftigte sich vor allem mit der SPD und den Grünen. Schulte arbeitete seit 2003 für die taz. Bevor er 2011 ins Parlamentsbüro wechselte, war er drei Jahre lang Chef des Inlands-Ressorts.
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30 Kommentare

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  • S
    sternenteufel

    ja, der hält das Geld der Banken und Großindusrtie zusammen...auf Kosten der Arbeitnehmer und Niedriglöhner ;O)

  • KK
    Kein Kunde

    Es ist doch gerade "die Mitte" das Problem im Lande.

     

    Da hätte man auch direkt titeln können

    "Steinbrück - Alternativlos".

     

    Bevor eine SPD unter Steinbrück eine Arbeiterpartei, eine Partei der kleinen Leute wird, glaube ich eher, dass sich die CDU unter Merkel auf's Katholische besinnt.

     

    Aber gut zu wissen, dass auch linke Zeitungen Wahlempfehlungen für die CDU geben, angesichts Steinbrück.

     

     

     

    pS. CDU wählen war natürlich ein Gag, da schmeiße ich meine Stimme eben mal wieder mit die Linke weg.

    Warum Wegwurf? Weil rot und grün eben zu sehr "Mitte" sind um jemals Demokraten sein zu können.

  • IH
    Ich halte euer Geld zusammen

    "Ich halte euer Geld zusammen" .....is klar....auf SEINEM Bankkonto...

  • DA
    Dr. abstr. A. Dieu

    Der Kommentar bringt es auf den Punkt: Steinbrück maximiert die Chancen für Rot-Grün auf eine Mehrheit.

    Nirgendwo auf der Welt gibt es zur Zeit einen Kandidaten, mit dem Rot-Grün mehr Stimmen holen könnte als mit Steinbrück.

    Unter den Nicht-Steinbrück-Wählern, die sich hier aufregen, gibt es doch niemanden, der SPD oder Grüne mit einem Gabriel oder Steinmeier als Spitzenkandidaten wählen würde, oder?

    Also, regt euch auf, schreit weiter, stärkt eure Lungen und verspritzt die letzte Tinte.

    Der Artikel ist eine sehr gute Analyse der Lage, aus der jeder seine Schlüsse ziehen kann.

    Niemand hat die Absicht, zur Wahl der SPD oder der Grünen aufzufordern.

  • N
    Nick

    Denkfehler. Steinbrück mag der Kandidat der bürgerlichen Mitte sein. Aber wenn eine selbsternannte linke Zeitung das gut findet, ist sie entweder nicht links oder übersieht, dass genau dieser Kandidat, sollte er gewinnen (was nicht geschehen wird) auch weiterhin bürgerliche Politik macht, nur halt mit SPD-Label. Siehe Schröder.

  • DK
    das Känguru

    Alles Tütensuppe! Alles Kapitalismus!

  • L
    Luise

    Jeder weiß doch, das der Einlagensicherungsfond der Banken in Deutschland auch heute nicht ausreicht. Wenn nur ein, zwei deutsche Großbanken pleite gehen, dann ist der Fonds leer. Merkel und Steinbrück haben damals einfach nur so dahin geredet, der Staat hafte für die Spareinlagen, damit die Leute ihr Geld nicht von den Banken holen. Tatsächlich müssten die Banken für die Spareinlagen haften und nicht der Staat mit Steuergeldern. Aber Merkel und Steinbrück haben ja politisch dafür gesorgt, dass die Banken schön weiter spekulieren können und die Finanzkrise sogar zu ihrem eigenen nutzen weitertreiben können.

     

    "Ich halte euer Geld zusammen". Das kann man genausowenig Steinbrück wie Merkel glauben.

     

    Denn beide haben gemeinsam mit ihren faktisch neoliberalen Parteien mit ihrer Zustimmung zu den ESM- und Fiskalpaktgesetzen den Banken, Hedgefonds und Versicherungen einen unendlichen Steuergeldertransfer gesichert. Die Steuergelder der BürgerInnen in Deutschöland werden den Banken etc. geschenkt, ohne Bedingungen.

     

    "Ich halte euer Geld zusammen" geht eindeutig anders !

    Da müssten als Erstes die banken für den von ihnen verursachten Schden selbst zahlen. Und sie müssten grundlegend konsequent reguliert werden. Aber so eine Politik machen die Knechte und Mägde der finanzlobby nicht.

     

    Wer CDU/CSU/FDP/SPD/Grüne noch wählt, der ist Bänker bzw. Milliadär/Millinär oder der spinnt.

  • BF
    brain freeze

    Das beste, was Rot/Grün/Schwarz/Gelb passieren konnte, ist das Wahlsystem -

     

    gleichgültig, wie viele nun gerade wegen Steinbrück nicht mehr wählen gehen werden, weil sie dem Schmuddelkind Linke misstrauen oder alte Rechnungen offen haben, weil sie die Piraten nicht ernst nehmen, weil sie mit den Grünen abgeschlossen haben und weil sie CDU und SPD nicht auseinanderhalten können und also zu Hause bleiben -

     

    am Ende erreichen Steinbrück, Merkel, Trittin und weitere zusammen 100 Prozent.

     

    PS: Merkel mit Angst vor Steinbrück? Einfach nur lächerliche Journalistenpsychologie.

  • VG
    Vera Gehlkiel

    Endlich wagt mal ein Kommentar den differenzierten Blick auf die Sachlage und legt die Scheuklappen beiseite!

     

    Klar, ein Steinbrück ist opportunistisch. Man kann aber auch sagen, er ist flexibel. Wer meint, dies sei ein Skill, den sich nur Neocons zunutze machen dürfen, der soll mal wieder Brecht lesen, etwa die gute alte Geschichte von Keuner, der erschrickt, als ihn ein alter Bekannter wiedererkennt und ausruft: sie haben sich ja gar nicht verändert!

     

    Steinbrücks Angebot an die Mitte ist ein wirkliches Angebot, nicht der Schein desselben, wie bei Merkel. Kann gut sein, dass die Mitte das noch merkt. Dann haben die Schwarzgelben ein echtes Problem vor der Brust.

     

    Die Voraussetzung dafür, dass dieses Problem überhaupt noch entstehen kann, wird allein durch den Polarisierer Seinbrück geschaffen. Mit Gabriel oder Steinmeier ins Rennen zu gehen, hätte von vorneherein eine Festlegung auf die Grosse Koalition bedeutet. Die ja trotzdem noch kommen kann.

     

    Steinbrück ist so etwas wie ein Sonderspiel gratis oder eine Extrachance. Nur mit ihm kann die SPD so hoch am Wind segeln, dass es vielleicht reicht. Dafür die Voraussetzung ist wiederum, dass die Linken sich, ohne lange zu fackeln, Aussenbords hängen und ein zureichendes Gegengewicht bilden.

     

    Was aber was grundsätzlich anderes ist, als jetzt wieder einmal sinnlos einen Treibanker auszuwerfen.

     

    Flexibilität ist nicht Beliebigkeit. Und hat auch bei Kraft geklappt: Bekenntnis zur florierenden Marktwirtschaft und Zuwendung zu Prävention und Ausgleich im Bezug auf sozial Schwache schliessen sich keinesfalls aus.

     

    Und Steinbrück wird der erste sein, der rasch und vollständig auf das ökologische Ticket geht, wenn es der Wahrheitsfindung, respektive Hinzugewinnung der Lehrer, dient. Man sieht ihn schon vor sich, wie er mit dem Rennrad am Reichstag angebraust kommt.

  • S
    simona

    Sehr gute, 100% zutreffende Analyse! Ganz egal, wwo man selbst steht, besser lässt sich die Lage nicht auf den Punkt bringen.

  • W
    Weinberg

    Der smarte Herr Steinbrück ist als gut dotierter Vortragsreisender bekanntlich nur nebenher als Bundestagsabgeordneter tätig.

     

    Steinbrück ist ein SPD-Rechtsausleger und hat in der Tat als Bundesfinanzminister j e d e (!!!) Schweinerei mitgemacht. Wie Gazprom-Schröder ist er ein Genosse der Wirtschaftsbosse.

     

    Damit ist Steinbrück d a s „Wahlgeschenk“ für die Linkspartei. Herzlichen Glückwunsch!

  • H
    Horst

    Schröder ging zu Putin und steinbrück befindet sich schon jetzt in bedenklicher Nähe zu den Hintern der Großindustrien und zu den Großen die niemals scheitern werden.Von wem wir unser Großmeister demnächst sein Salär beziehen?

  • V
    vic

    Das:

    14.10.2012 14:07 Uhr

     

    von vic:

     

    Ein gelungener Artikel - so stelle ich mir seriösen Journalismus mit linkem Einschlag vor, blablabla.

     

     

    war nicht ich!

    gez: vic, the one and only

  • E
    e.a.

    "Was hat denn die Pleite einer Bank in Irland mit uns hier zu tun?"

     

    Zitat Steinbrück kurz vor der Pleite der HRE. Der mann hatte und hat keine Ahnung von dem, was er macht.

  • F
    fazitus (aka (zi)tazitus)

    Wer sich dem Nichts entgegen stellt..

    ..

    [...]

    ..

    Was immer Peer auch unternommen,

    er wusste nicht, ihr bei zu kommen..

     

    (Ein vorweg genommenes Fazit nach Goethe zur Bundestagswahl 2013)

  • Y
    yberg

    kanzler kommt von kannn und beim können haperts beim steinbrück

     

    was hat er dann bis jetzt gerissen unser neoliberaler sozial!demokratischer leuchtturm und krampfdidat

     

    und wo hat er was gerissen

     

    welche vorteile hat sein handeln dem groß unsrer bürger bis heute gebracht

     

    mag ja sein ,daß für mehr unterhaltung gesorgt is mit nem lautsprecher und raffke,aber hamn die leut wirklich noch interesse an dem gekaspar und vor allem:hilfts der politik,hilfts den menschen

     

    mag ja sein ,daß es dem TAZ parlamentsschmock die zeit verkürzt

     

    bezeichnend ,daß sein größter auftritt,die spareinlagengarantie, zum einen nicht allein sondern mit merkel und zum andern immer noch gelogen is,er kann nix,siehe oben, und die spareinlagen garantieren kann keiner,soviel zu seiner vielgerühmten wirtschaftskompetenz.

     

    aujust bebel braucht im grab nen knebel

  • H
    hunter

    "Schon klar, der rechte Sozialdemokrat hat – auch in Regierungsverantwortung – so ziemlich jede Schweinerei mitgemacht...Stimmt alles. Trotzdem bleibt diese Kritik rückwärtsgewandt und also unproduktiv."

     

    Dass man einen Politiker danach misst, was er bislang vertreten und getan hat, ist also "rückwärtsgewandt" und "unproduktiv". Soso. Nach was soll man also Politiker beurteilen, nach ihrer Krawatte (bei Steinbrück: rot), ihrem Schal (bei Müntefering: rot), ihren Pullovern (bei Geschner: gelb)? Ich danke für das Angebot, aber für dumm verkaufen kann ich mich selbst.

  • M
    mehrdad

    letzlich ist es eine wahl zwischen pest und cholera.

     

    merkel und steinbrück stehen letzlich für eine verkorkste energiepolitik, steuererhöhungen und eurobonds.

     

    bei merkel kommt das alles halt etwas langsamer, als bei steinbrück, aber es kommt.

     

    deswegen werden die nichtwähler mit sicherheit wieder die grösste partei stellen im "demokratischen" deutschland.

     

    weil wir mittlerweile wirklich eine einheitspartei mit verschiedene flügel haben.

     

    honecker wäre stolz auf mutti.:)

  • S
    Schumann

    Steinbrueck zaehlt zu den Fuehrungskadern der SPD, die diese Partei in den Abgrund gefuehrt haben (siehe Wahl 2009) mittels Agenda 2010/Hartz IV. Die SPD hat sich bis heute nicht von diesem Desaster erholt und die "Granden" Steinbrueck, Steinmeier, Gabriel usw. sind mit schuld an diesem Dilemma.

    Die Stammwaehlerschaft ist der SPD in Scharen davon geeilt. Mag sein, dass der gruen waehlenden kleinbuergerliche Klientel (TAZ-Leser) ein Steinbrueck gefaellt, aber die Regierungszeit 1998 - 2005 von rot-gruen war fuer Deutschland und vor allem fuer die Menschen keine gute Zeit. Es wurden Gesetze geschaffen, die die Umverteilung von unten nach oben beschleunigten und damit die Schere zwischen arm und reich weiter oeffneten.

    Steinbrueck war eine Gallionsfigur aus dieser Zeit (nicht umsonst ist er Nachbar vom ehemaligen Wirtschaftsminister Clement) in seiner Eigenschaft als MP von NRW. 2005 wurde er dafuer abgestraft und die SPD buesste erstmals die Mehrheit in NRW ein.

    Steinbrueck fuhr das desastroeseste Wahlergebnis in der Geschichte der NRW-SPD ein.

    Warum sollte also gerade Steinbrueck Waehler motivieren. Bisher hat er noch nie eine Wahl gewonnen und wenn ich ehrlich bin bei der Wahl zwischen Merkel und Steinbrueck, dann waehle ich lieber das Original Merkel, denn in den Ansichten unterscheidet sich doch Steinbrueck kaum von seiner ehemaligen Chefin.

    Schade um die SPD. Wieder mal eine Chance vertan.

    Die Gruenen sollten nicht jubeln ob Steinbrueck.

  • M
    Micha

    Schonmal daran gedacht, dass es genau dieses "Angebot an die Mitte", das Problem sein könnte? Vielleicht wollen manche Leute ja keine Koalition der "Mitte", die den status quo erhält und das Rot-Grüne Debakel wiederholt? Wo ist denn etwas Gutes daran, dass Steinbrück so CDU ist, dass er denen die Wähler abschwatzen kann? Deutet ja eher darauf an, dass Rot-Grün wieder schlimmer wird als Schwarz-Gelb, dann doch lieber keine oder eine handlungsunfähige Regierung wie Schwarz-Rot als so eine.

  • B
    Bemmenman

    Steinbrück der Lügner! Er will deutsche Sparguthaben in Eurobonds umleiten und so die Schulden der Südländer bezahlen. Davon haben weder die MEnschen in den Südländern etwas, weil lediglich die Schulden weg sind, noch die Deutschen, deren Sparguthaben auch weg sind. Verdienen wird wieder mal Goldman Sachs und Konsorten der Finanzoligarchie.

    Einziger Wermutstropfen, wenn das Eurokartenhaus zusammen bricht, wird in Deutschland ein Politik- und Meinungswechsel einsetzen, der die Richtung wie zum Ende der Weimarer Republik haben wird, wo genau das Gleich passierte. Dann bekommen wir viele Sozialschmarotzer von der Payroll.

  • VB
    Volker Birk

    Ich kann die Einschätzungen des Autors nicht teilen.

     

    Beinahe niemand traut Steinbrück zu, Merkel aus dem Amt boxen zu können. Steinbrücks Abwiegeln in Sachen grosse Koalition ist viel eher dem Umstand geschuldet, dass die SPD-Strategie ganz offensichtlich gerade auf eine solche hinausläuft.

     

    Selbstverständlich will das die SPD-Spitze nicht zugeben, dass Steinbrück gar kein Kanzlerkandidat ist, sondern vielmehr der Vizekanzlerkandidat.

     

    Dass jedoch weder Merkel noch Steinbrück "unser Geld zusammenhalten", dürfte sich jenseits der Bildzeitung inzwischen herumgesprochen haben. Da bisher niemand die wahren Gründe der Krise nennt, rätseln die Leute, wo das Elend scheinbar plötzlich in dieser Heftigkeit herkommt.

     

    Dass in Wirklichkeit die neoliberale Ideologie zusammen mit der neoklassizistischen Ökonomie fulminant und krachend gescheitert sind, mag natürlich weder die SPD noch die Union zugeben – und die Liberalen schon gar nicht. Letztere hatten ja mit dem Lambsdorff-Papier diesen Irrweg initiiert.

     

    Durch diese Unehrlichkeit und dem Kotau der hohen Politik vor der Macht der Finanzwelt wird gerade der Untergang der gemeinsamen Währung und letztlich der gesamten EU zementiert. Sowohl mit Steinbrück als auch mit Merkel stehen zwei der politischen Haupttäter zur Wahl.

     

    Im Endeffekt spielt es aber natürlich kaum eine Rolle, wer in der Regierung Merkel III Vizekanzler wird.

  • H
    Hugissimo

    Ich habe von Steinbrück einen ganz anderen Eindruck. Er ist der neoliberalste Ideologe, den die SPD aufbieten kann und könnte insofern die FDP in einer Merkel-Regierung perfekt ersetzen. Dass nämlich die Grünen noch einmal vier Jahre nach dem neoliberalen Stöckchen springen, wie zu Zeiten Gerhard Schröders, das halte ich derzeit für besonders unwahrscheinlich. Die vollmundigen Koalitionsversprechen der Grünen wurden ja alle vor Steinbrücks Coming-out gemacht. Da gibt es einen gewissen Verzug in Sachen Realitätssinn, woran man sich bei dieser Partei offenbar inzwischen gewöhnen muß. Im Übrigen sollte man beim Loben des Mannes über den grünen Klee nicht vergessen, dass Steinbrück es war, der die 200 Mr für die HypoRealEstate-Interbankenmafia locker gemacht hat.

  • P
    p3t3r

    so schlimm sich das liest....aber wahrscheinlich stimmt es

    so einer wird dann kanzler > die besten sind arschlöcher

  • N
    Naysayer

    Natürlich gibt es ein klareres Angebot an die Mitte. Nämlich Merkel. Ob nun mit oder ohne grünes Anhängsel. Steinbrück möchte ja kaum was anders machen, wozu dann der ganze Aufstand? Locken die Futtertröge so sehr? Ich wähl den nicht - basta.

  • V
    vic

    Ein gelungener Artikel - so stelle ich mir seriösen Journalismus mit linkem Einschlag vor. Warum nicht mal öfter solche Artikel staat ständig nur diese läherlichen, links-dummen, nur von Ideologie und offenen Lügen getriebenen Artikel von Ingo Arzt, Ulrike Herrmann, Daniel Bax oder wie diese ganzen anderen unfassbar schlechten "Journalisten" bei der taz noch so heißen. Wenn man endlich mal wieder auf linken Qualitätsjournalismus statt immer nur auf diese linksradikalen, antisemitischen Marktschreier setzen würde, würden auch wieder mehr Leute die taz lesen. Aber leider bleiben gute Journalisten wie Herr Schulte ja bei der taz einsame Rufer in der Wüste. Schade.

  • A
    Albano

    Fürs erste müsste Peer Steinbrück aber es schaffen, Angela Merkel mal unter Druck zu setzen. Sonst wäre wohl ein eher linker Kandidat eben die deutlichere, weil erkennbare, Alternative zur Kanzlerin. Aber immerhin Steinbrück nervt im bürgerlichen Lager, wieviele SPD und Grün-Wähler finden ihn denn positiv? Mir stellen sich nach der Lektüre einige Fragen.

  • H
    hannes

    a) Frau Merkel ist keine gute Krisenmanagerin.

    Sie beruhigt nur die Nerven durch Diplomatie,

    aber nicht durch intelligente Entscheidungen.

    ESM und Fiskalpakt sind schwerwiegende Fehler.

    Die Target2-Überschüsse könnten als Rohstoffaquise-

    mittel und als in Investitionen in Erneuerbare

    Energien eingesetzt werden können.

     

    b) Steinbrück ist ein furchtbar populistischer,

    ideologischer, käuflicher Antisozialdemokrat

    und unverantwortlicher Geldstratege.

    Schlimmer wie der, kann noch nicht einmal Merkel

    sein.

    Er ist mitverantwortlich für totales

    Landesbankenmißmanagement und deren Massenpleiten, er hat mit den ESM und Fiskalpakt

    bestätigt und wäre bereit sämtliche Souveranitätsrechte Deutschlands abzulegen.

    Er arbeitet nicht, sondern hält nur Reden

    und läßt diese sich überfürstlich bezahlen!

    Und jetzt publizieren Sie auch einmal die Meinung

    Andersdenkender.

  • H
    Hafize

    Also selten habe ich einen gequälteren Kommentar von Uli Schulte hier gelesen: Nur weil Steinbrück die Merkel nervt und klare Kante gibt, muss ich ihn wählen, oder wenigstens die Grünen, damit wir Rot-Grün erhalten? Oder glauben, dass diese Wahlen von der SPD bzw. dem Steinbrück entschieden werden?

     

    Der Wähler will überzeugt sein und wenn das mit Steinbrück, seinem Geld und Agenda-2010-ist-super, so weiter geht, dann bleibe ich zuhause.

     

    Warum soll man/frau einen Typen wählen, der immer wieder rausposaunt: Ihr Durchschnittsmenschen, ihr seid mir herzlich egal, darauf könnt Ihr Euch verlassen, ich lüg euch nicht an wie Ursula von der Leyen oder Angela Merkel. ICH bin voll ehrlich!

    Und wer mich kritisert, gehört zu den Heulsusen, denen habe ich schon in der Kita das Spielzeug geklaut!

     

    Ich denke: Die sind alle gleich. Da ich nicht in Kreuzberg lebe, kann ich Ströbele nicht wählen, überlege ich mir mal, wenn ich wähle und ob meine Stimme zu Rot-Grün, Rot-Schwarz oder Rot-Gelb führt - das sind die Kombinationen eines Peer Steinbrück, das sind die Kombination, wo garantiert ist, dass Durchschnittsverdiener - steuerzahler etc. nicht stattfinden werden. Das sind die Eliten-Optionen, von denen ich glaube, dass ich sie mir schlicht nicht leisten kann. Und: Selbst wenn ich drei Karriere-Stufen überspringen würde, wäre ich immer noch einen Kilometer von den sozialen Schichten entfernt, die beherzt bei der Wahl den Steinbrück ankreuzen können.

  • K
    kannsein

    Das ist wahrscheinlich alles ziemlich wahr, was im Artikel steht, aber:

     

    1) Steinbrück maximiert Chanche für rot/grün. OK, aber er was will ich mit so einem rot/grün?

     

    2) Die besten Politiker sind Arschlöcher. Das kann auch wahr sein, daran zu zweifeln kann naiv sein, aber das auch noch GUT zu finden, ist lächerlich.

    Daher gibts nur zwei extreme:

    A) Ein(e) Partei/System/Gesellschaft so modifizieren, dass das eben NICHT mehr so ist, dass Arschlöcher nach oben gespült werden.

    B) Ein(e) Partei/System/Gesellschaft so modifizieren, dass die obersten Arschlochpolitiker eben nicht mehr die Macht haben, sonder diese aus der Basis kommt.

     

    Whatever... ich wähle Piraten.

    Lieber dilettantisch versenkt, als professionell verarscht.

     

    Vielen Dank.