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Legt die gute alte Ente (2CV) wieder auf (Leergewicht 600kg, kein Alu an der Karosse, kein Carbon: nur dünnes Blech!), baut da einen hochmodernen 2 Zylinder V Diesel oder einen ähnlich modernen Benzin Direkteinspritzer ein, führt ein allgemeines Tempolimit von 100km/h ein und die nächste Ölkrise kann kommen!
So ein Gefährt könnte man dann notfalls auch noch sinnstiftend elektrifizieren wenn man umbedingt will.
Die heutigen Moppel Hybriden dagegen sind ökologisch Unsinn und taugen höchstens als Forschungsobjekte!
Übrigens finde ich den Einwand&Anregung von Alex. van Essen (strooker, egal und Mecki liegen aber auch richtig)äußerst bedenkenswert.
Normale PKW-Fahrer täten mit dem Kauf eines (Strom-)Fahrrades oder einer Bahncard mehr für die Umwelt als mit einem Elektroauto.
Die Autoindustrie hatte 2009 ihre Abwrackprämie. Reicht es nicht, wenn man ihr alle zehn Jahre solch ein Milliarden-Geschenk macht? Warum nicht mal die Fahrrad-Hersteller oder die Bahn fördern?
Ein paar "Hausnummern":
Energiedichte Lithium-ionen-akku: 0,13kwh/kg.
Energiedichte Superbenzin: 12 kwh/kg. D.h. um die gleiche Energie wie in ca. 1 kg Benzin zu speichern man ca.92 kg Akku mitschleppen. Für längere Fahrstrecken werden die E-Mobile daher noch auf lange Zeit ungeeignet sein. Mal ganz abgesehen davon das die Akkus nur eine begrenzte Lebensdauer haben. Wenn Wasserstoff nicht so´n furchtbar explosives Zeug wäre, wäre es sinniger in diese Technologie zu investieren, also mittels Solarenergie Wasserstoff erzeugen. Kann gespeichert und transportiert werden, wie konventioneller Kraftstoff.
Was nach meiner Wahrnehmung in der Berichterstattung über Elektroautos stets kaum beleuchtet wird: Wie soll das mit der Aufladerei in Innenstädten gehen, wenn ich nicht über eine eigene Garage mit Stromanschluß verfüge.
Als Starßenparker bin ich ja schon froh, wenn ich überhaupt einen Parkplatz irgendwo in der Nähe finde. Und dort müsste dann ja verlässlich eine Stromsäule stehen, zu der ich Zugang habe - irgendwie und irgendwo aufladen funktioniert in der Praxis nicht.
Zudem müsste die Konstruktion so angelegt sein, dass nicht irgendwer nächtens mit meinem Strom sein Auto auflädt. Bzw. irgendein Dödel einfach die Strippe durchschneidet.
Das m.E. perfekte System gibt es ja: Wechselbatterien. Mit der leeren Batterie ran an die 'Tanke', gegen eine aufgeladene Batterie austauschen, zahlen, wegfahren, fertig. So einfach könnte es sein. Aber davon habe ich seit ewigen Zeiten nichts mehr gehört. Warum eigentlich?
Was hier von Herrn Rother bereits angedeutet wurde, sollte klar ausformuliert werden: Elektroautos minimieren die Abgasentwicklung und den Lärm in Städten. Die Gesamtökobilanz z.B. eines Staates wird zuerst einmal gar nicht verändert bzw. sogar negativ beeinflusst, wenn konventionell angetriebene Fahrzeuge vor dem Ende ihrer Nutzungsdauer durch neu produzierte Elektrofahrzeuge ersetzt werden.
Es zählt schlussendlich das Ganze und nicht das grüne Gewissen des Einzelnen. Auch wenn der Einzelne sicherlich schneller handeln kann als die Gesamtheit.
Daher ist die grüne Stromproduktion die Grundlage für die Elektromobilität (neben anderen von Herrn Rother bereits angesprochenen Dingen). Und wenn man sieht, welche Arbeit die Umstellung der Stromproduktion mit sich bringt, wie lange das wohl dauern wird und wie hoch das Risiko des Scheiterns immer noch ist, ist es verfrüht das Thema Elektromobilität jetzt in letzter Konsequenz anzugehen.
Insofern ist die Skepsis der Automobilhersteller nicht unbegründet - was nicht ausschließt, dass sie diese Technologie vielleicht auch nicht wollen. Aber die Hersteller werden folgen, wenn die Grundlagen Strom zu "tanken" gegeben sind und die Politik Anreize zum Umstieg auf Elektroautos schafft. Aber auch erst dann. Vorher ist es betriebswirtschaftlich nun mal eingeschränkt sinnvoll (kleine Fertigungszahlen von Hybridfahrzeugen und Cityflizzern, aber nicht mehr).
Die FDP fordert in einem neuen Fraktionspapier nur noch „Bett, Seife, Brot“ für ausreisepflichtige Geflüchtete. Die SPD zeigt sich genervt.
Kommentar Elektromobilität: Die Faszination am Surren reicht nicht
Ökostrom hin, Eportschlager her: Die Verbraucher entscheiden, ob sich Elektroautos durchsetzen. Wenn die Dinger nicht laufen, werden sie Ladenhüter bleiben.
Deutschland soll Leitmarkt für die Elektromobilität werden. Dabei geht es aber nicht um Straßenbahnen, Züge oder Elektrofahrräder, die prima mit Strom fahren und sich steigender Beliebtheit erfreuen – sondern um Elektroautos. Deren Akzeptanz hält sich in Grenzen, derzeit gibt es erst wenige tausend in Deutschland. Bis 2020 soll es eine Million sein – ein ambitioniertes Ziel, das nicht zum Maß aller Dinge werden darf.
Denn dieses Ziel ist nur dann erreichbar, wenn der Verkauf von Elektroautos staatlich massiv gestützt wird: sei es durch direkte Subventionen für die Käufer, also eine Art Aufwrackprämie; sei es durch massenhafte Bestellungen von Behörden. Hier muss die Politik aufpassen, Steuergelder nicht zu verschwenden.
Denn Elektroautos sind ja nur dann ökologisch sinnvoll, wenn sie mit zusätzlichem Strom aus erneuerbaren Quellen betrieben werden. Noch ist unklar, wie das zu schaffen ist. Ebenso unklar: Wie werden Elektrofahrzeughalter dazu gebracht, ihre Batterien dann aufzuladen, wenn genügend Ökostrom im Netz ist? Diese Probleme zu lösen, braucht offensichtlich noch mehr Zeit. Deshalb wäre es auch nicht schlimm, wenn es länger dauert, bis das Millionenziel erreicht ist.
Richard Rother
ist Redakteur im taz-Ressort Ökologie und Wirtschaft.
Ökostrom hin, Exportschlager her – letztlich entscheiden die Verbraucher, ob sich Elektroautos durchsetzen. Die Faszination des surrenden Fahrens allein reicht dafür nicht. Die Verbraucher wollen Elektroautos, die nicht wesentlich teurer sind als herkömmliche Pkws.
Zudem müssen sie sicher und zuverlässig sein, auch im Winter. Und sie müssen sich bequem aufladen lassen und eine akzeptable Reichweite bieten. Wenn die Industrie das nicht hinkriegt, bleiben die Dinger Ladenhüter – allen Subventionen und Werbetamtam zum Trotz.
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Kommentar von
Richard Rother
Redakteur für Wirtschaft und Umwelt
Geboren 1969 in Ost-Berlin. Studium an der FU Berlin. Bei der taz seit 1999, zunächst im Berliner Lokalteil. Schwerpunkte sind Verkehrs- und Unternehmenspolitik.