Kommentar Doping: Doping ist für alle da!
Eine weißrussiche Gewichtherberin wurde bei den Paralympics des Dopings überführt. Wie? Sie dachten, Behinderte würden nicht dopen?
Endlich mal gute Nachrichten zum Thema Doping: Gestern wurde die weißrussische Gewichtheberin Ljudmila Hreben positiv auf Testosteron getestet. Die Sportlerin wurde nach dem Befund der verbotenen Substanz 19-Norandrosteron für zwei Jahre gesperrt. Und jetzt kommts: Frau Hreben ist Teilnehmerin der Paralympics, will heißen behindert.
Na, ertappt? Sie dachten wohl, Behinderte würden so etwas nicht tun. Sie dachten, Behinderte wären die besseren Menschen. Behinderten ginge es um die Freude am Sport und nicht immer nur um Sieg! Geld! Ruhm! Oder aber Sie dachten: Behinderte? Die müssen doch eh was weiß ich was für Medikamente nehmen, da machen doch Doping-Kontrollen gar keinen Sinn.
Voll erwischt! Behinderte sind - abgesehen von einem körperlichen Handicap - keinen Deut besser als "normale" Menschen. Und: Behinderte dopen seit eh und je. "Das ist kein neues Phänomen", sagt Peter Van de Wliet vom Europäischen Paralympic Komitee. "Bei behinderten Sportlern gelten dieselben Regeln und auch die Kontrollen sind genauso streng." Nur liest man über dieses Thema nichts in den Medien. Während wir alles über die Doping-Beichten und Hodenkrebs-Erkrankungen von Ullrich und Co. wissen, gibt es von der weißrussischen Gewichtheberin Hreben nicht einmal ein Foto. Deshalb sollten Sie sich ein für alle Mal merken: Auch Behinderte, Schwule, Schwarze und Frauen dopen. Und das ist gut so!
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