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KolumneGroßes Fettnapfpotenzial

Kolumne
von Hilal Sezgin

Die Kritik am "Popoposter" der Grünen war berechtigt und keine Zensur

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Hilal Sezgin studierte Philosophie in Frankfurt am Main und arbeitete mehrere Jahre im Feuilleton der Frankfurter Rundschau. Seit 2007 lebt sie als freie Schriftstellerin und Journalistin in der Lüneburger Heide. Zuletzt von ihr in Buchform: „Nichtstun ist keine Lösung. Politische Verantwortung in Zeiten des Umbruchs.“ DuMont Buchverlag 2017.

7 Kommentare

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  • JT
    Jonkl. T

    Zuerst möchte ich mich bei Hilal Sezgin für ihre Klarheit und Überzeugung bedanken. Sie hat meine eigenen Gefühle bzgl. des Plakates genau artikuliert. Vielen Dank!

     

    Nachdem ich die anderen Kommentare gelesen habe, bin ich noch dankbarer, dass es Hilal Sezgin und andere hoch qualifizierte deutsche JournalistInnen gibt. Ihre Nationalität ist mir dabei vollkommen egal. Aber nur zur Info und in aller Kürze, um die LeserInnen UND SchreiberInnen solch langer verwirrter Bemerkungen (wie von Frau Anke ) zu schonen: Frau Sezgin besitzt die deutsche und die türkische Staatsangehörigkeit. Also "darf" sie wählen.

     

    Um diese Recherche (die ganz leicht auszufinden ist) abzurunden: Frau Sezgin ist eine hervorragende Publizistin, Philosophin und Feministin. Normalerweise vermeide ich die Bezeichnung "stolz" mit einer Nationalität - aber Deutschland kann wirklich stolz auf eine solche Staatsangehörige sein, die sich universal für die Gleichberechtigung einsetzt. Das heißt: auch für Sie, Frau Anke.

     

     

    ***Anmerkung der Redaktion: Wir haben die entsprechenden Passagen inzwischen herausgenommen, da sie gegen die Regel dieses Forums verstoßen, andere Autoren und Kommentatoren nicht zu beleidigen.

  • M
    Makeba

    Herr Thomas, um Ihr Verständnis von Rassismus etwas aufzufrischen, lege ich Ihnen die Lektüre des Buches "Deutschland Schwarz Weiß: Der alltägliche Rassismus" ans Herz (Erscheinungsjahr: 2009).

     

    Frau Sezgin, herzlichen Dank für diese haarscharfe Analyse und die hervorragende Argumentation. Ein Lichtblick zwischen den ganzen Kommentaren mehrheitsdeutscher und selbsternannter Experten für Rassismus & Co. Danke!

  • A
    Andreas

    ..unterirdisch, der rassistische, frauenfeindliche und irrationale Tenor der Kommentare wirft ein allzu beredtes Bild auf die taz-leserschaft, die Gruenen-wahler und den deutschen Geisteszustand. Mehr Analysen wie jene Sezgins sind dringend noetig.

  • J
    Jonas

    Zu der schwachen Argumentation der Autorin haben meine Vorredner ja shcon genug gesagt, ich möchte auf die 51 nochmal eingehen.

    Für etwa 40% der Frauen in Deutschland wären 51kg Körpergewicht ein gesunder Zustand(wenn auch teilweise an der unteren Grenze). Deshalb von "sehr kleinen" Frauen zu sprechen ist purer Schwachsinn.

    Und zensieren von rechtsextremen Seiten bringt - ähm - nichts! Denn durch Proxies kann man alles umgehen. Oftmals verstoßen die Seitena uch ncith gegen gültiges Recht, wenn sie nämlich im Ausland gespeichert sind. Wichtiger ist eine internationale Rechtsgebung und Zusammenarbeit, aber eine Zensur ist natürlich viel einfacher und das einfache Stimmvieh fühlt sich sicher vor der rechten Bedrohung, die so, noch viel schlechter als zuvor überwacht werden kann. Glückwunsch, schöne neue Welt.

  • HT
    Hartmut Thomas

    „Rassistisch“, wie Hilal Szegin meint, ist das umstrittene Plakat der Kaarster Grünen keinesfalls. Das rassistische „Gesetz zum Schutz des deutschen Blutes“ der Nazis von 1935 hatte sexuelle Beziehungen zwischen weißen Deutschen und „ Juden, Negern und Zigeunern“ wg.sog. „Blutschande“ unter Strafe gestellt. Diese erzwungene Rassentrennung war brutaler Rassismus. Das ominöse Plakat jedoch propagiert – auch zur Empörung heutiger Neonazis - das Gegenteil: Es stellt den sexuellen Kontakt zwischen Schwarzen und Weißen als gut und schön dar. Also eher antirassistisch als rassistisch. Dass diese Darstellung dennoch sexistisch ist steht auf einem anderen Blatt.

     

    Hartmut Thomas

    Hilchenbach

  • D
    Ödipus

    Was für eine armseelige und verbissene Stellungnahme und dann noch mit objektiven Fehlern. Recherche sieht aber anders aus - ach, ja ist ja auch nur ein Kommentar, der muss ja nicht fundiert sein.

    Dann weiter so!

  • A
    anke

    Alibi – von alius: ein anderer. Das A. ist "der Beweis oder Nachweis dafür, dass eine verdächtige Person [...] als Täter nicht in Frage kommt."

     

    Gut, dass Hilal Sezgin keine Juristin ist. Sie müsste sich sonst fragen lassen, wie sie es hält mit den Be- bzw. Nachweisen. Dass die Bundes-CDU zum Beispiel nicht frauenfeindlich ist, schließt sie messerscharf daraus, dass ihre Thüringer Tochter medienwirksam die NPD verklagt. Warum? Weiß sie nicht, dass Klagen hierzulande konkret sein und eine persönliche Schuld betreffen müssen?

     

    Ja, die Thüringer CDU macht feine Unterschiede zwischen Schwarzen und Schwarzen. Wer sich vor ihren Karren spannen lässt, darf den Grund für eine im Wahlkampf geschickt zu platzierende, wenn auch aussichtslose Klage abgeben, bevor er wieder in der medialen Versenkung verschwindet. Wer sich allerdings gegen ihre mit Schneid praktizierte Ausländerpolitik wendet, der wird vor die Tür gesetzt. Teile und herrsche.

     

    [...]

     

    Gut, die Thüringer CDU hat bis zum NPD-"Skandal" nicht mit dem braunen Hintern von Herrn Schall geworben, sondern mit seinem Gesicht. Das ist eine Tolle Leistung für eine konservative Partei. Vor allem angesichts der Tatsache, dass einzelne (vormals bündnisgrüne) CDU-Politikerinnen den endgültigen Durchbruch neuerdings mit ihrem Busen zu schaffen wild entschlossen sind. Frau Sezgin jedenfalls ist begeistert. "CDU Thüringen sticht Grüne NRW", schreibt sie, und das klingt wie: "Basketballer besiegen Tischtennisspieler mit 2:0".

     

    Thüringer Lehrer müssen einstweilen weiter Kinder vermeintlicher Sans papiers "nach oben" melden, auf dass die auf strikten politischen Befehl der CDU handelnden Vollzugsorgane der Eltern habhaft werden können. Nein, nicht zwecks Integration. Nur zum Zwecke der Abschiebung. Kein Problem, so lange die Partei nur auf Zucht und Ordnung hält und ihre (männlichen) Mitglieder Frauen nicht mit Sex in Verbindung bringen? Und überhaupt: Wieso lassen diese dämlichen Migranten sich nicht auch einbürgern? Dann könnten ihre Kinder die Schule besuchen und später, wenn sie gar fleißig waren, für die taz schreiben. Ja, warum eigentlich? Frau Sezgin sollte mal jemanden fragen, der sich mit derlei Dingen auskennt.

     

    Hilal Sezgin hat Mitleid mit den Menschen, die sich durch Sprache (in Bild und Ton) verletzt fühlen. Ihnen gesteht sie zu, dass ihre Gefühle die Realität spiegeln. Für die allerdings, mit denen gar nicht erst geredet wird (weder in Bild noch in Ton), sondern denen man gleich mit ganz und gar nackter, allerdings rundum demokratisch verbrämter Gewalt begegnet, hat sie weniger von ihren großen Gefühlen übrig. Diese Menschen zählen offenbar überhaupt nicht für sie.

     

    Erst kommt das Fressen, dann die Moral, sagen die Materialisten. In diesem Fall bin ich einer von ihnen. Mögen die Idealisten dem (heiligen) Geist die Priorität einräumen. Ich glaube daran, dass ein Durchschnittsmensch, der Angst um die bloße Existenz haben muss, keine Politik machen kann. Für Frauen nicht, für Migranten nicht und auch sonst für nichts und niemanden. Ein Durchschnittsmensch, der Angst um die bloße Existenz haben muss, kann höchstens Gewalt. Gewalt aber lehne ich ab.

     

    Wissen Sie was, Frau Sezgin? Es ist schon lange kein Gott mehr dazwischen gefahren, wenn Väter ihre Söhne zur Schlachtbank geführt und da das Messer angesetzt haben. Gott nämlich wurde auf geheiß der Gläubigen abgeschoben. Seither müssen wir Menschen selber denken. Ich finde, es könnte nicht schaden, wenn wir langsam damit anfangen würden.

     

    ***Anmerkung der Redaktion: Dieser Kommentar wurde im Nachhinein um zwei Absätze gekürzt, in denen die Autorin des kritisierten taz.de-Artikels, Hilal Sezgin, in unangemessener Weise geschmäht wurde. Auf diese Passagen beziehen sich auch einige der folgenden Kommentare.

    Wir bitten unsere Leser, bei ihren Kommentaren andere mit Respekt zu behandeln.