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Kolumne Afrika AfrikaBlack Stars of Africa

Kolumne
von Amos Safo

Ghanas Black Stars sind ab sofort die "Black Stars of Africa". Sie sind das vermutlich einzige afrikanische Team in der Endrunde der WM. Das Land gilt nun als Avantgarde des Kontinents.

G hanas Black Stars sind ab sofort die "Black Stars of Africa". Sie sind das vermutlich einzige afrikanische Team in der Endrunde der WM. Das Land steht nun als Avantgarde des Kontinents da, so wie 1957, als Ghana als erste afrikanische Kolonie südlich der Sahara die Unabhängigkeit errang und Afrika den Weg zur Freiheit wies.

"Gut gemacht, Ghana, ihr seid der Stolz Afrikas", erklärte Südafrikas ANC. Tansanias Fußballverbandschef Leodegar Tenga prophezeit, dass Ghana weit kommen kann, wenn der ganze Kontinent hinter ihm steht: "Natürlich muss der gastgebende Kontinent gut abschneiden und Stolz zeigen."

Der serbische Trainer der Black Stars, Milovan Rajevac, freut sich über die Solidarität, sorgt sich aber zugleich um die Leistung seines Teams. Sie hätten Deutschland schlagen können, wenn sie sich besser konzentriert hätte, sagte er. Die Spieler hätten einen Gang zurückgeschaltet, als sie hörten, dass Australien gegen Serbien führt und daher ein ghanaischer Sieg nicht mehr nötig war. Die Black Stars sollten anfangen, "richtige" Tore zu schießen, wenn sie weiterkommen wollen, zum Beispiel gegen die USA. Ghana überstand die Gruppenphase mit nur zwei Toren, beide Elfmeter. "Ich verstehe das nicht. Ich weiß nicht, warum wir uns Chancen erspielen und dann keine Tore schießen", so Rajevac.

Der Autor

Amos Safo ist Chefredakteur der Zeitung "Public Agenda" in Ghana

Manche Ghanaer sind auf eine andere Weise unzufrieden: Sie finden, Ghana hätte auch gegen Deutschland einen Strafstoß bekommen müssen, nachdem ein deutscher Spieler einen Ball auf der Linie an den Oberarm bekam. Sie hoffen jetzt auf ein erneutes Zusammentreffen, um "den Ausgleich zu schaffen".

Und zuletzt gibt es diese Haltung: Gut, dass beide, Ghana und Deutschland, weiterkamen. Denn so ist die Boateng-Familie wieder versöhnt. Die Ghanaian Times druckte am Donnerstag ein Foto der beiden Halbbrüder, die nach dem Spiel Hände halten - vorher hatten sie geschworen, nicht miteinander zu reden. Der Ghanaer Kevin Prince Boateng gestand, beim Auftritt gegen seinen jüngeren Bruder, den Deutschen Jerome Boateng, sehr nervös gewesen zu sein. Deshalb, so gab er zu, machte er seinen deutschen Gegnern nicht wirklich Schwierigkeiten.

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