piwik no script img

Archiv-Artikel

Köpenick: Weitere Suizidversuche

Die Reihe der Selbsttötungsversuche in der Abschiebehaftanstalt Köpenick reißt nicht ab. In der Nacht zum Dienstag habe ein 26-jähriger Russe versucht, sich durch Erhängen das Leben zu nehmen, bestätigte eine Polizeisprecherin gestern. Er befinde sich in ärztlicher Beobachtung, sagte Anstaltsleiter Bernd Janke. Der Russe sei der 24. Häftling, der seit dem 12. Januar einen Selbsttötungsversuch unternahm. Erst am 23. Februar hätten ein Algerier, ein Türke und ein Moldawier versucht, sich das Leben zu nehmen, bestätigte Janke. Angesichts dieser Häufung hat der Flüchtlingsrat Berlin-Brandenburg seine Kritik an Innensenator Ehrhart Körting (SPD) erneuert. „Dass die Häftlinge zu solchen Mitteln greifen, zeigt den hohen psychischen Druck, den die lange Haftdauer erzeugt“, meinte Jens-Uwe Thomas vom Flüchtlingsrat. Bald sollen die Bedingungen für die 325 Inhaftierten erleichtert werden, sagte eine Polizeisprecherin. Mit der Demontage der Trennscheiben in den Besucherräumen werde jetzt begonnen. EPD