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Archiv-Artikel

Koalitionsstreit in Italien

ROM rtr ■ Die Entscheidung des italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi, für längere Zeit auch das Amt des Finanzministers auszuüben, hat neuen Streit in seinem Regierungsbündnis ausgelöst. Damit droht in Italien eine länger anhaltende politische Krise. Italienische Zeitungen zitierten Berlusconi am Dienstag mit den Worten: „Ich habe die Absicht, bis zum Ende des Jahres diese Interimsposition zu behalten.“ Bei seinen Koalitionspartnern, der Nationalen Allianz (AN) und der christdemokratischen UDC, stieß diese Ankündigung des reichsten Mannes Italiens auf deutliche Kritik. Der Ministerpräsident hatte das Amt des Finanzministers am Wochenende übernommen, nachdem der bisherige Amtsinhaber Giulio Tremonti wegen Drucks aus den Koalitionsparteien zurückgetreten war. Als Finanz- und Wirtschaftsminister übernimmt der größte Medienunternehmer Italiens nun auch die Kontrolle über das staatliche Fernsehen Rai – den größten Rivalen seiner Mediaset-Gruppe.