: Kirchenkonten bei bleiben ungekündigt
■ Nur zwei Stimmen fehlten für Südafrika-Boykott
Nur an zwei Stimmen ist gestern nachmittag der Antrag gescheitert, alle Konten der Bremer Evangelischen Kirche bei Banken mit Südafrika-Geschäften sofort zu kündigen.
Mit der Entscheidung des Kirchentages bleibt der Beschluß vom März in Kraft, keine neuen Wertpapiere mehr bei Banken anzulegen, die Geschäftsbeziehungen in den Apartheid-Staat unterhalten und alle Wertpapiere, deren Laufzeit endet, von solchen Banken abzuziehen. Betroffen ist vor allem die Dresdener Bank (Bremer Bank), der bis vor einem Jahr der ehemalige Schatzmeister der Ev. Kirche, Eckart Ranft, vorstand.
Apartheidsgegner quittierten das Abstimmungsergebnis, das nur 102 statt der erforderlichen Zwei-Drittel-Mehrheit von 104 Stimmen erbrachte, mit dem Ausrollen eines Spruchbandes „Die lange Bank ist des Teufels liebstes Möbelstück“. Gegen den Antrag hatten nur 60 Kirchentagsmitglieder gestimmt, zehn hatten sich enthalten.
Auch eine Vorlage, einen Antrag gegen eine Veränderung der Asylgesetze, der als Tischvorlage eingebracht worden war, noch auf die Tagesordnung zu setzen, fand nicht die erforderliche Mehrheit. epd/taz
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