Kinderschutz : Auf die Basis hören
Die Sozialarbeiter vor Ort, die Gewerkschaften und auch die Opposition sehen sich zu Recht von der CDU verschaukelt. Eine Aufstockung des ASD-Personals, wie im vorigen November einmütig von den sieben Bezirksamtschefs gefordert, schien schon so gut wie versprochen. Hatte doch der Bürgermeister gelobt, in Hamburg solle „kein Kind durch den Rost fallen“.
Kommentarvon KAIJA KUTTER
Jedoch wurde das Thema so lange aufgeschoben, bis sich die Gemüter abkühlten. Die betroffene Basis darf nun anonym weiterkrähen, dass ihr dies nicht passt, unterstützt von der Opposition.
Dabei gibt es auch auf dieser Seite Dissonanzen. Die Sozialarbeiter fürchten den politischen Druck von allen Seiten, durch den sie ihre Arbeit bedroht sehen. Für manchen sind sie nichts weiter als lasche 68er, die lernen müssen, im Sinne der Kinder härter durchzugreifen gegen deren Eltern.
Aber sie sind es, die Praktiker, die seit Jahren mit den Familien arbeiten und mit den Menschen zu tun haben. Sind sie erfolgreich darinund verhindern zum Beispiel solche negativen Heimkarrieren, wie sie in den 60ern und 70er Jahren noch üblich waren, dann machen sie damit keine Schlagzeilen.
Schade, dass diese Mitarbeiter nicht offen reden dürfen. Eine Verjüngung durch neue, junge Mitarbeiter täte den ASD trotzdem gut.