: Keinen Vertrag mit der Partei
betr.: „Herner SPD wartet ab“, taz vom 4.3.04
Mit großer Verwunderung und nicht weniger großer Besorgnis verfolge ich das Verhalten einiger führender Herner Sozialdemokraten. [...] Es ist geschmacklos, dem ver.di Bezirksleiter Norbert Arndt und dem Initiator der Alternativen Listen, Harry Hein, deren politische Vergangenheit vorzuhalten. Der Hinweis auf die ehemalige DKP Mitgliedschaft der beiden Kollegen und Harrys zusätzliche ehemalige PDS Mitgliedschaft soll beide Kollegen als ewig Gestrige abstempeln. Wie tief muss die Angst bei einigen führenden Herner Sozialdemokraten sitzen, um sich zu solchen Äußerungen hinreißen zu lassen. Wie kann die Herner SPD davon reden, dass SPD Mitglieder eventuell ihre Gewerkschaftsmitgliedschaft kündigen. [...] Die Herner SPD muss doch froh sein, dass Gewerkschafter nicht die SPD Mitgliedschaft kündigen. Die Wahlergebnisse der letzten Wahlen sind anscheinend spurlos an den Herner Genossen vorüber gegangen, auch die Stichwahl der letzten Kommunalwahl ist ihnen anscheinend nicht im Gedächtnis haften geblieben. Gewerkschaften haben keinen Vertrag mit irgendeiner Partei [...], Gewerkschaften vertreten die Interessen der Arbeitnehmer. Darum ist es für mich selbstverständlich, dass es aktive Gewerkschafter sind, die Alternativen zur SPD aufzeigen.[...]
JOCHEN BÄR, Mitglied der ver.di Bezirksleitung Herne