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Keine RAF-Zentrale in der Hafenstraße

■ RAF dementiert Vorwürfe gegen Hamburger Hafenstraße

Berlin (taz) — Die RAF hält ihre Hand schützend über die Hamburger Hafenstraße. In einem der taz zugestellten Schreiben bezeichnen die Illegalen Veröffentlichungen über die RAF-Kommandozentrale am Hafen als „Staatsschutzlüge der Bundesanwaltschaft“. Angeblich in den Häusern gefundene Aktionspläne über bevorstehende Attentate auf Politiker und Industrielle seien frei erfunden. Weder in der Hafenstraße noch anderswo gebe es „legale“ Mitglieder der RAF. Die im Dezember 1989 nach dem Anschlag auf Bankchef Herrhausen verhafteten Ute Hladki und Holger Deilke gehörten ebensowenig zur RAF wie die in den ehemals besetzten Häusern gesuchten Karl-Heinz Gerum und Corinna Kammermeier. Zwar sei es „nicht ihr Bier“, Fahdungslisten des Bundeskriminalamts zu kommentieren, schreiben die RAF-Aktivisten; sie wollten jedoch verhindern, daß „Genossinnen und Genossen“ wegen falscher Anschuldigungen für Jahre im Knast verschwänden. Außerdem bekennen sich die Absender des Schreibens, das Sicherheitsbehörden gestern als authentisch einschätzten, zu einem Überfall mit Geiselnahme auf einen Massa-Markt in Duisburg. Dabei hatten am 5. Juni 300.000 Mark den Besitzer gewechselt. DOKUMENTATION SEITE 4

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