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Archiv-Artikel

Keine Hilfe von oben für Kalif

BERLIN taz ■ Metin Kaplan, selbst ernannter „Kalif von Köln“, kann auf keine Hilfe von oben hoffen. Seine deutsche Anwältin Ingeborg Naumann wandte sich an Innenminister Otto Schily, damit dieser seinen Einfluss nutzen solle, um die von der Türkei gegebene Zusicherung eines fairen Verfahrens durchzusetzen. Kaplans türkischer Anwalt Hüsnü Tuna bezweifelt die Rechtstaatlichkeit des Prozesses in der Türkei. Die Anklage beruhe auf Aussagen, die durch Folter erzwungen worden seien. Ministeriumssprecherin Gabriele Hermani sagte gestern der taz, die Foltervorwürfe der Verteidigung seien auch in deutschen Prozessen nie bestätigt worden. Nach Erkenntnissen des Innenministeriums sei das Verfahren fair. Kaplan ist angeklagt, Anschläge auf das Atatürk-Mausoleum in Ankara und die Fatih-Moschee in Istanbul geplant zu haben.