: Kein großer Wurf
betr.: „Visionen für drei Monate“, taz vom 8. 5. 03
Chapeau, Frau Herrmann! Endlich spricht die Zunft aus, was sich nicht mehr vermeiden lässt: Der große Wurf wird die Agenda 2010 sicher nicht werden. Eher wohl das „erste Notstandsprogramm 2003“. Das ist bitter. So weit ist es also schon gekommen. Kürzungen werden als Erfolg verkauft, ein Flickwerk aus unsinnigen Überkreuzbesteuerungen (!) soll die rasch aufbrechenden Löcher der Sozialkassen notdürftig flicken. Und wie war das noch mal mit der Vollbeschäftigung? Quer durch die politische Bank Fehlanzeige! Wer als Politiker nur Visionen für drei Monate als Kursziel hat, dem könnte man Dummheit vorwerfen – oder wohlüberlegtes Kalkül. Spätestens jetzt riecht es nach Neuwahlen.
STEPHAN BUCHBERGER, München
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