: „Kein Vertrauen in die eigene Kraft“
Hamburg (dpa) - Nach Ansicht des Gründungsmitglieds des Neuen Forums, Bärbel Bohley, ist der Demokratisierungsprozeß, der gerade erst begonnen hatte, in der DDR durch das Wahlergebnis abgebrochen worden. Das schlechte Abschneiden der Bürgerbewegungen im Bündnis 90 sei ein Zeichen dafür, „daß wirklich die Menschen in ihre eigene Kraft kein Vertrauen mehr haben, daß sie die Vormundschaft durch die alte SED gegen die Vormundschaft durch die CDU austauschen und sich erhoffen, daß nicht der rote Staat jetzt alles für sie macht, sondern der schwarze Vater Staat für sie alles macht“, meinte Frau Bohley in einem Interview des Deutschlandsfunks am Dienstag.
Die Menschen hätten gewählt in dem Bewußtsein, „na gut, dann kriegen wir eben unser Arbeitslosengeld in West“. Das sei ein sehr fatalistisches Herangehen an die Probleme.
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