: Kein Geld mehr für Nichts-Tun der Bauern
■ SPD-Fraktion will Erschwernisausgleich in Naturschutzgebieten neu regeln
Hannover. Die SPD-Landtagsfraktion will den sogenannten Erschwernisausgleich für Landwirte neu regeln. Die Bauern sollen für den Landeszuschuß künftig eine Gegenleistung erbringen müssen. Bislang erhielten die Landwirte den Ausgleich für Flächen in Nationalparks oder Naturschutzgebieten allein dafür, daß sie auf ihnen keine Veränderungen vornehmen, meinte der umweltpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Wolfgang Jüttner. „Das können wir uns politisch und finanziell nicht mehr leisten.“
Der Grundbetrag des Erschwernisausgleiches beträgt derzeit 300 Mark je Hektar. Die Förderung soll den Landwirten nach Jüttners Angaben künftig nur noch gewährt werden, wenn sie nachweisen, daß sie auf den betreffenden Flächen etwas für den Naturschutz tun und dadurch finanzielle Einbußen haben. Dies sei beispielsweise der Fall, wenn Bauern weniger Dünger verwenden oder den Viehbestand auf Weideflächen verringern.
Jüttner versicherte, durch die Neuregelung sollten nicht die vom Land zur Verfügung gestellten Mittel gekürzt werden. 1996 seien für diese Aufgabe knapp sechs Millionen Mark vorgesehen. Davon solle nichts weggenommen werden. Die Mittel sollten durch die Änderung aber auf Bauern konzentriert werden, die sich zu weitergehenden Nutzungseinschränkungen für landwirtschaftliche Flächen verpflichten. Damit solle es auch ermöglicht werden, weitere Gebiete unter Naturschutz zu stellen. dpa
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen