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Archiv-Artikel

Kein Ende im Milchstreit

PREISE Verbänden fehlt weiter einheitliche Linie

BERLIN afp/dpa | Die Bauernvertreter sind auch vor dem heutigen Sondertreffen der EU-Agrarminister zur Milchkrise zutiefst zerstritten. Nach dem Milchgipfel bei Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), der am Freitag stattgefunden hatte, warf Romuald Schaber, der Vorsitzende des Milchbauernverbands BDM, dem Deutschen Bauernverband eine Blockadehaltung gegen eine nationale Lösung vor. „Obwohl die Kanzlerin die von der EU vorgesehene jährliche Lockerung der Milchquote um 1 Prozentpunkt nicht zur Produktion freigeben, sondern in die sogenannte Reserve stecken will, hat der DBV sofort dagegen geschossen“, kritisierte Schaber. Er kündigte anhaltende Proteste an. „Ich gehe jetzt davon aus, dass die Proteste der Milchbauern mit voller Wucht weitergehen.“ DBV-Chef Gerhard Sonnleitner sagte, die Darstellung Schabers sei falsch. Merkel sehe keine gesetzliche Möglichkeit für eine nationale Milchmengenbegrenzung. Nach Angaben von Bundesagrarministerin Ilse Aigner (CSU) will sich die Kanzlerin dafür einsetzen, dass die Erhöhung der Milchquote ausgesetzt wird, damit die Preise steigen können. Dafür gibt es in der EU bisher aber keine Mehrheit. Außerdem ist laut Bauernverband eine gezielte Unterstützung etwa über die Weideprämie geplant. Aigner will bei der EU-Kommission ein Sofortprogramm einfordern.