: Kein Beitrag zur Verunsicherung
betr.: „Das Private ist politisch“, taz vom 8. 4. 06
Wenn Frau Schwab nicht klar ist, gegen wen sie ihre Empörung richten soll – gegen den rot-roten Senat oder gegen die JobCenter –, so mag ich ihr raten, ihre Empörung gegen beide Institutionen zu richten. Gegen die JobCenter, da diese ungehemmt repressiv und mit himmelschreiender Inkompetenz gegen ihre „Kunden“ vorzugehen bereit sind. Und weiterhin gegen den sozialistisch-sozialdemokratischen Senat, weil dieser nicht in der Lage ist, die JobCenter angemessen unter Kontrolle zu halten, und im Vorwahlkampf lieber beschwichtigend und verschleiernd auf ominöse „Stichproben“ verweist. Der „Aufschrei“ der Kampagne gegen Zwangsumzüge ist keinesfalls, wie von Frau Schwab interpretiert, ein Beitrag zur Verunsicherung und Panikmache. Vielmehr macht er auf einen eklatanten Missstand aufmerksam und, das ist viel wichtiger, die Kampagne trägt durch ihr kostenfreies Notruftelefon gerade zu einer Stärkung und Ermutigung der Betroffenen bei, mehr zumindest, als es toskanafraktionelle taz-Kommentare tun. BENEDICT UGARTE CHACON